ENI läuft nicht wie geschmiert

"Beim italienischen Öl- und Gaskonzern ENI lief das zweite Quartal dieses Geschäftsjahres nicht ganz so erfreulich. Zwar konnte der Umsatz um 25% gesteigert werden, der Nettogewinn brach aber um über 80% ein. Verantwortlich dafür war die unverändert schwache Nachfrage im Raffinerie- und Gasgeschäft, hohe Abschreibungen sowie der im Vergleich zum Vorjahr fehlende Gewinnbeitrag des Gasnetzbetreibers Snam. Aber auch bei dem um Sonderfaktoren bereinigten Nettogewinn wurden die Analystenerwartungen deutlich verfehlt."

Noch immer sucht ENI für den Rest der noch vorhandenen Beteiligung an Snam einen Käufer, um die Verschuldung signifikant zu reduzieren. Umso erstaunlicher ist vor diesem Hintergrund die doch recht positive Entwicklung der Aktie, zumal Italien bei vielen Investoren schon seit einiger Zeit bekanntlich nicht gerade weit oben auf der Watchlist für Investments steht. Trotzdem ist ENI nach einem starken Kurseinbruch in den vergangenen Jahren eine Bodenbildung bei rund 12 Euro gelungen. Vollendet wäre diese Formation bei einem Bruch des hartnäckigen Widerstands bei rund 19 Euro. Dort ist der Kurs schon mehrfach hängengeblieben. Zuletzt war es auch der Dividendenabschlag von immerhin 0,54 Euro (gut 3%), der zu einem erneuten Scheitern an dieser Marke führte. Doch je öfter eine solche Bastion angegriffen wird, desto anfälliger wird sie erfahrungsgemäß.

Deshalb wagten wir einen ersten Long-Trade auf ENI, der am vergangenen Freitag auch ausgeführt wurde. Während der aktuellen Korrektur kamen wir mit dem Kauflimit bei rund 17,50 Euro zum Zug. Wir spekulierten darauf, dass der seit August laufende Aufwärtstrend, dessen letztes Korrekturtief bei etwa 17 Euro lag, nur vorübergehend unterbrochen wurde. Bislang hat sich diese Vermutung allerdings nicht bewahrheitet, die Position ist schon nach wenigen Tagen deutlich ins Minus gerutscht. Schlimmer noch: Am Donnerstag testete die ENI-Aktie sogar die horizontale Unterstützung bei rund 17 Euro an und markierte intraday bereits ein neues Zweimonatstief. Das Chartbild hat sich dadurch drastisch verschlechtert und illustriert auf diese Weise auch das Risiko dieses Trades. Allerdings ist auch dessen Gewinnpotenzial enorm, wenn die im Euro Stoxx 50 notierte Aktie ihren Aufwärtstrend wieder aufnimmt. So beträgt der Hebel des Mini Long Future der DZ Bank mittlerweile 9,8, zum Kaufzeitpunkt waren es „nur“ 7,9. Durch die Kursverluste und den Zeitablauf sind leider auch Basispreis (aktuell 15,30 Euro) und Knock-out-Schwelle (16,12 Euro) näher gerückt. Wir riskieren bei dieser Position 1,1% unseres Tradingkapitals.

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