Der Fuchs ist nicht aufzuhalten

"Die Entwicklung der Vorzugsaktie des Schmierstoffspezialisten Fuchs Petrolub seit Jahresanfang ist schon beeindruckend. Schließlich legte das Papier stolze 45% zu und ließ seinen Referenzindex MDAX dabei deutlich hinter sich. Ob Finanzvorstand Alexander Selent diese Euphorie etwas bremsen wollte, als er am vergangenen Wochenende in einem Interview erklärte, dass auch bei den Mannheimern die Bäume nicht in den Himmel wachsen?"

Zunächst kletterte die Vorzugsaktie allerdings weiter und überwand die Marke von 50 Euro, ehe sie erst am Mittwoch wieder abrutschte. Zwar ist es erfreulich, dass Selent mit dem dritten Quartal offenbar zufrieden ist und für die nächsten Jahre Umsatzzuwächse von jeweils 4 bis 5% vorhersagt. An die Dynamik des Vorjahres kommt Fuchs damit jedoch nicht heran. Derzeit ist es aber schon erfreulich, wenn ein Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Allerdings fällt diese bei den Kurpfälzern recht vage aus, sollen Umsatz und EBIT doch schlicht das Vorjahr übertreffen. Mit Erlösen von 910 Mio. Euro und einem EBIT von 145,4 Mio. Euro lag der Konzern damit zum Halbjahr so schlecht nicht, auch wenn Fuchs die konjunkturelle Situation zuletzt nur als „befriedigend“ bezeichnete.

Analysten verweisen indes auf die internationalen Möglichkeiten des Unternehmens. Während die Mannheimer schon länger in Asien, Russland (dort baut die Gesellschaft ein neues Werk) und Südamerika aktiv sind, stehen jetzt auch die USA ganz oben auf der Agenda. So wird die Produktionsstätte in Chicago gerade modernisiert, während der Konzern in der dortigen Automobil- und Zuliefererindustrie verstärkt auf Kundenfang geht. Schließlich soll ein höherer Marktanteil mittelfristig ein Umsatzwachstum von ca. 10% erzielen. Dabei dürfte dem Konzern seine Technologieführerschaft bei komplexen Schmierstoffmitteln zugute kommen. Diese Chancen sind bei der Vorzugsaktie wohl schon eingepreist. Denn wenn wir dem Papier für das kommende Jahr ein EPS von 2,95 Euro zugestehen, ergibt sich ein stolzes KGV von 17. Andererseits hatten wir bereits in der PLATOW Börse vom 12. September spekuliert, dass die sinkenden Rohstoffpreise bis Jahresende noch genügend Platz für positive Überraschungen lassen. Auch eine nochmalige Dividendenerhöhung steht wohl im Raum.

Das alles macht eine weitere Outperformance der Aktie gegenüber dem DAX nicht unwahrscheinlich, auch wenn Analysten zuletzt mit „Halten“ urteilten. Charttechnisch lauern aber keine Widerstände und die 200-Tage-Linie zeigt klar nach oben. Auch unser Alpha Long Turbo der DZ Bank legte in diesem Fahrwasser zuletzt noch einmal kräftig zu und liegt aktuell 85% vorne. Das bedeutet einen positiven Depotbeitrag von 3,9%. Unter diesen Voraussetzungen lassen wir die Long-Spekulation vorerst weiter laufen. Mit unserer Stoppmarke von 1,70 Euro fühlen wir uns derzeit noch wohl, zumal wir das Initialrisiko von 1,5% bereits verdient haben.

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