Nemetschek haussiert nach Zahlen

Der größte Gewinner in unserem Musterdepot ist im Vergleich zur Vorwoche der Long-Trade auf Nemetschek. Unter dem Strich ging es hier um rund 24% nach oben. Der Großteil dieses Anstiegs erfolgte am vergangenen Freitag. Da stieg die Aktie nach Vorlage der endgültigen Jahreszahlen um über 10%. Die sehr starken, bereits Anfang Februar berichteten vorläufigen Ergebnisse wurden zunächst einmal bestätigt, was aber nicht der Auslöser für die Kursrally gewesen sein dürfte.

Begeistert zeigten sich die Marktteilnehmer vielmehr von dem Ausblick des Unternehmens auf das laufende Jahr. 2019 will der auf die Baubranche spezialisierte Softwarehersteller den Umsatz um 17 bis 19% auf 540 Mio. bis 550 Mio. Euro steigern. Im abgelaufenen Jahr war hier trotz negativer Währungseffekte ein Plus von 16,6% verbucht worden. Trotz zusätzlich geplanter Investitionen soll bei der EBITDA-Marge (2018 bei 26,3%) erneut ein Wert zwischen 25 und 27% erreichen. Fantasie erhält die Aktie zusätzlich durch den geplanten Aktiensplit im Verhältnis 1:3. Darüber entschieden wird Ende Mai auf der Hauptversammlung.

Im Gegensatz zu den Kollegen der PLATOW Börse, die auf eine Korrektur des Aktienkurses und damit eine günstige Einstiegschance hoffen, wäre uns eine Fortsetzung des Höhenflugs natürlich wesentlich lieber. Dafür müsste Nemetschek mit dem alten Allzeithoch bei rund 155 Euro aber eine der höchsten Hürden überhaupt aus dem Weg räumen. Nach dem Kursanstieg von 70% (!) seit Jahresbeginn würde sich dieses Niveau normalerweise für Gewinnmitnahmen anbieten. Bis jetzt ist davon noch nichts zu sehen. Für unser Depot ist das aber ohnehin alles nicht von Bedeutung. Wir orientieren uns ausschließlich an unserem Regelwerk und bleiben auch bei Nemetschek solange dabei wie sich die Aktie in den Top-20 des Relative Stärke Rankings halten kann.