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Starker September, aber dann…

Der September hat in diesem Börsenjahr keine nachhaltigen Schäden an den Aktienmärkten angerichtet. Der Monat mit der bis zu diesem Jahr historisch betrachtet schwächsten durchschnittlichen DAX-Performance bescherte dem Index ein beachtliches Plus von 4,1%.

Aus saisonalen Gesichtspunkten könnte damit die nächste Rally-Stufe gezündet worden sein. Schließlich folgt jetzt die mit Abstand beste 3-Monats-Periode, die der DAX seit seiner offiziellen Einführung Ende 1988 zu bieten hatte. Von Anfang Oktober bis Ende Dezember sind die Kurse im Schnitt um 7% gestiegen. Lediglich in vier der vergangenen 31 Jahre gab es in diesem Zeitraum keinen Kursanstieg. Die Jahresendrally trägt ihren Namen also völlig zu Recht. Die Wertentwicklung der einzelnen Monate betrug im Schnitt zwischen 2,1 und 2,4%. Lediglich der April weist mit durchschnittlich plus 2,6% noch (leicht) bessere Daten aus. Ähnlich sieht es bei der „Erfolgsquote“ (Anteil der Monate mit einer positiven Performance) aus, wo im Schlussquartal Werte zwischen 65 und 74% erzielt wurden, während die anderen neun Monate hier gerademal auf 55% kommen.

Nun sind das alles rein statistische Daten aus der Vergangenheit, die zwar beeindruckend sind, aber natürlich trotzdem keine verlässlichen Prognosen für die Zukunft ermöglichen. Im vergangenen Jahr zum Beispiel wäre die Wette auf steigende Kurse im Schlussquartal völlig schief gegangen. Die letzten drei Monate 2018 bescherten dem DAX durchweg Minuszeichen und unter dem Strich stand am Ende dieser sonst so überdurchschnittlich erfolgreichen 3-Monats-Periode ein Verlust von rund 14%. Das war das schlechteste Ergebnis seit dem Krisenjahr 2008. Es kann also wie immer alles passieren, weshalb man solche Statistiken zumindest nie isoliert betrachten und in seine Entscheidungsfindung einbeziehen sollte.

Fakt ist zunächst einmal, dass der deutsche Leitindex seine jüngste Korrektur schon auf Höhe des 65-Tage-Durchschnitts bei ca. 12 140 Punkten beenden konnte. Die prädestinierte Zielzone zwischen ca. 11 850 und 12 000 Punkten wurde also nicht einmal angetestet. Das spricht ebenso für eine starke Dynamik auf der Käuferseite wie die Tatsache, dass nach nur vier Tagen bereits das jüngste Zwischenhoch bei knapp unter 12 500 Punkten erreicht wurde. Nach dem Kursrutsch im Anschluss an die US-Konjunkturdaten gestern Nachmittag haben wir es hier nun aber erstmal mit einem klassischen Fehlausbruch zu tun, was die Lage etwas eintrübt.

Unabhängig davon sind wir bei unseren beiden wikifolios unverändert „einfach Long“ positioniert. Das Euwax Sentiment, dessen 20-Tage-Durchschnitt aktuell bei minus 7,15 Punkten steht, sendet seit nunmehr einen Monat ein Kaufsignal aus. Die entscheidende Marke von minus 4 Punkten könnte bei einer anhaltenden Schwäche beim DAX aber relativ schnell überschritten werden (dann Wechsel auf „Flat“).

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