Aktien-Momentum-Strategie

Marktfilter sendet weiter Warnsignale

Viel Neues gibt es zu unserem Derivate-Depot in dieser Woche nicht zu berichten. Alle drei Bausteine des Portfolios sind mit Cash bestückt und enthalten ansonsten keine Positionen. Für den einen oder anderen Leser wird das zumindest mit Blick auf die jüngste Entwicklung vielleicht unbefriedigend sein. Schließlich konnte allein der HDAX als Sammelindex der aktuell 99 bedeutendsten deutschen Unternehmen an der Börse innerhalb weniger Tage gut 20% an Wert zulegen. Bei einzelnen Aktien fielen die Zuwächse zum Teil noch wesentlich größer aus.

Zu den Top-Performern gehörten dabei allerdings vor allem diejenigen Titel, die zuvor auch überdurchschnittlich stark verprügelt wurden. Es handelte sich also vor allem um technisch bedingte Gegenbewegungen nach den zum Teil wirklich extremen Kursverlusten.

Das zeigt sich auch beim Blick auf unser Relative Stärke-Ranking. Die Aktien mit dem größten Sprung nach oben seit dem Tag des Crash-Tiefs notieren bis auf wenige Ausnahmen (Bechtle, LEG Immobilien) nicht unter den Top-20 und weisen RSL-Wert von unter 1 aus. Das bedeutet, dass diese Aktien trotz einer spürbaren Erholung immer noch (meist sogar sehr weit) unter ihrer 130-Tage-Linie notieren. Von einem starken Momentum kann hier nach unserer Definition also keine Rede sein. Als eines von vielen Beispielen nennen wir hier mal die Aktie von CTS Eventim. Deren Kurs brach von Mitte Februar an innerhalb eines Monats von 60 auf gut 25 Euro ein, ein Minus von fast 60%. Wer hier dann zum Tief eingestiegen ist, der kann sich heute über einen Buchgewinn von ebenfalls 60% freuen. Allerdings wäre das der klassische Griff in ein fallendes Messer gewesen, der in vielen Fällen zu horrenden Verlusten führt. Im Nachhinein lassen sich immer gute Gründe finden, warum man genau auf diesem Niveau zugeschlagen hätte. In der Praxis fährt so eine Strategie aber kaum jemand. Jedenfalls nicht mit dauerhaftem Erfolg.

Auf den ersten Plätzen unserer Rangliste tummeln sich unverändert die Übernahmekandidaten Isra Vision, Qiagen und RIB Software sowie die potenziellen Profiteure der aktuellen Krise wie HelloFresh, Delivery Hero, Siemens Healthineers oder Compugroup. Dazu gesellen sich die ersten Aktien, die aufgrund ihres robusten und zukunftsträchtigen Geschäftsmodells entweder nicht so stark unter Druck geraten sind oder schnell wieder erholt haben. Aktien wie Bechtle, Symrise (beide wurden gerade von den Kollegen der PLATOW Börse ins Musterdepot aufgenommen) oder E.On stehen auch bei den meisten Analysten weit oben auf der Empfehlungsliste.

Die Voraussetzungen für den Einzug in unser Derivate-Depot erfüllen isoliert betrachtet trotz der starken Erholung der vergangenen Tage lediglich drei Aktien. Der RSL-Wert muss über 1,05 liegen und es darf kein offizielles Übernahmeangebot vorliegen. Das ist lediglich bei HelloFresh, Delivero Hero und Sartorius der Fall. Neuaufnahmen scheitern zurzeit aber noch an unserem Gesamtmarktfilter. So muss der HDAX erst einmal über seine 130-Tage-Linie steigen (RSL-Wert > 1) und dort auch an einem unserer wöchentlichen Stichtage schließen. Aktuell verläuft dieser Gleitende Durchschnitt bei 6 996 Punkten, während der HDAX einen Stand von 5 485 Punkten ausweist. Es fehlen also weiter 27%. Da die relevante Linie aber täglich fällt, hoffen wir, dass das Kaufsignal irgendwann auf einem deutlich niedrigeren Niveau erfolgt.

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