Fresenius-Familie in Sippenhaft

Besonders Fresenius Kabi und Fresenius Vamed hatten mit den Corona-Auswirkungen zu kämpfen. Zwar stieg der Fresenius-Umsatz im 1. Hj. insgesamt um 5% (Q2: +2%) auf 18,1 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis lag mit 875 Mio. Euro aber 6% (Q2: -13%) unter dem Vj.-Wert. Der Einfluss der Pandemie auf die Zahlen ist signifikant. Denn bereinigt um die Corona-Effekte wäre der Gewinn um 3 bis 7% gestiegen. CEO Stephan Sturm gibt sich gewohnt kämpferisch und rechnet mit einer „zunehmend dynamischen Ergebnisentwicklung“ in den kommenden Quartalen. Doch die gekappte Prognose gleicht einer Gewinnwarnung: Statt eines Umsatzanstiegs von 4 bis 7%, rechnet er nur noch mit 3 bis 6%. Der Konzerngewinn wird nicht um 1 bis 5% wachsen, sondern maximal um 1% – oder sogar um bis zu 4% schrumpfen. Zuversicht gibt jedoch die finanzielle Lage: Nachdem im Vj. die NxStage-Akquisition durch FMC belastete, erreichte der Free Cashflow nun mit 2,3 Mrd. Euro wieder den positiven Bereich. Dadurch sanken die Netto-Finanzschulden um 5%. Der Fresenius-Aktie (41,38 Euro; DE0005785604) half das nicht, sie verlor am Donnerstag (30.7.) über 7%. Damit rutschte sie wieder unter die 200-Tage-Linie. Zwar bleiben wir mittelfristig von dem Papier überzeugt, aktuell ist es aber charttechnisch angeschlagen.