Zu viel Optimismus
Die Q3-Berichtssaison steht vor ihrem Abschluss. Die Bilanz der Bilanzen fällt dabei besser aus als im Vorfeld befürchtet. In den USA lieferten die S&P 500-Unternehmen im Schnitt bei einem Umsatzwachstum von 11% eine Gewinnsteigerung von knapp 2%. In Deutschland kamen die DAX 40-Werte nach einer Auswertung von EY sogar auf 23% Umsatz- und 28% Gewinnwachstum. Ein starkes US-Geschäft, der positive Einfluss des schwachen Euros und die eigene Preismacht halfen. Einige Unternehmen konnten sogar die Prognose für 2022 erhöhen, darunter unsere Musterdepotwerte Mercedes-Benz und Deutsche Telekom.
Doch es gibt auch viele Molltöne beim Blick auf den Rest des Jahres, hierzulande u. a. bei Infineon, Deutsche Post und BASF. Gerade für die weitere Kursentwicklung spielen aber die Erwartungen an die Zukunft die entscheidende Rolle. Hier droht Ungemach, das so gar nicht zu der kräftigen Markterholung seit September passen will. In den USA erwarten Analysten im Q4 erstmals seit Ausbruch der Covid-Pandemie einen Rückgang der Gewinne beim S&P 500 um annualisiert 2%. Zum Vergleich: Ende Juni war noch ein Anstieg um 9% prognostiziert worden. Für 2023 stehen auch nur noch 5% Gewinnwachstum auf den Zetteln der Analysten.

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