Baustoffgeschäft

Heidelberg Materials trotzt Preisen

Das Q3 war für Heidelberg Materials sehr solide. Der Konzern spürte zwar die wirtschaftliche Abkühlung und die deutlich angezogenen Energiepreise, konnte aber seine Margen bisher erstaunlich stabil halten. So lag die EBITDA-Marge bei 20% (Vj.: 23%.), die EBIT-Marge bei sehr ordentlichen 15% (Vj.: 17%). In Anbetracht der enormen Energieintensität des Zement- und Betongeschäfts ist das ein wichtiges Zeichen der Resilienz. Der Umsatz legte im Q3 um knapp 16% ggü. dem Vj. zu, wobei der Anstieg v. a. auf Preisanhebungen statt auf Volumensteigerungen zurückzuführen ist. Um die Kosten zu deckeln und damit die Margen zu erhalten, setzt Heidelberg Materials auf Energiesparmaßnahmen.

Die wirtschaftliche Abkühlung ist vor allem in Europa zu spüren. Dadurch ging konzernweit der Zement- und Klinkerabsatz in den ersten neun Monaten um rd. 4% zurück. Der Grund: die überwiegende Zyklik im Baustoffgeschäft. Ausgeglichen wird diese Abhängigkeit durch staatliche Infrastrukturprogramme, die oft antizyklisch aufgelegt werden. Sollten die kommenden Gj. etwas rauer werden, dürften die Heidelberger dies dank ihrer recht soliden Bilanz (Net Debt/EBITDA: 1,4) gut überstehen. Zwar ist die DAX-Aktie (52,64 Euro; DE0006047004) mit einem 2023er-KGV von 8 recht günstig, die Bodenbildung scheint abgeschlossen und es winkt eine ordentliche Dividende von 5%. Doch die sinkende Nachfrage nach Baustoffen aufgrund des höheren Zinsumfelds mahnt zur Vorsicht.

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