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Smartbroker Holding – Passt der Gründer auf den Fahrersitz?

Gute Nachrichten für den gerade in Smartbroker Holding (vormals: Wallstreet:Online) umfirmierten Broker gab es zuletzt wirklich nicht. Mitte August erfolgte die geräuschvolle Trennung von CEO Matthias Hach, der 2021 als Hoffnungsträger von der Commerzbank kam. Wenige Tage später musste der neue und alte CEO André Kolbinger nach ernüchternden Hj.-Zahlen die Prognose senken. Am wichtigsten Projekt, dem Umbau zu einer Transaktions- und Handelsplattform, was den Berlinern Kostenkontrolle und ein skalierbares Geschäft einbringen soll, hält der Unternehmensgründer im exklusiven PLATOW-Interview zwar fest. Der Umbau wird aber rund sechs Monate länger dauern.

„Wir liegen komplett im Plan und das ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis“, ordnet Kolbinger die Hj.-Zahlen ein. Darüber lässt sich streiten. Denn nachdem die Schätzung für die Trades pro Kunde auf annualisiert 20 (zuvor: 30; zum Vergleich: Konkurrent Flatexdegiro kalkuliert mit 30) gesenkt wurde, rechnet Kolbinger für 2022 nur noch mit einem Umsatz von 54 Mio. bis 57 Mio. (zuvor: 62 Mio. bis 67 Mio.) Euro. Der Analystenkonsens liegt am unteren Ende der neuen Range. Immerhin: Weil für die Kundenneugewinnung nach der Verschiebung der Smartbroker App nur noch 4 Mio. (zuvor: 6 Mio.) Euro aufgewendet werden sollen, bleibt die ber. EBITDA-Guidance bei 10 Mio. bis 12 Mio. Euro. Analysten kalkulieren mit dem unteren Ende und damit einer Marge von 17,4% (2021: 8,6%; 2020: 16,0%). Ein neues Ziel zur Kundengewinnung (zuvor: +55 000; Flatex: +600 000) gibt es aktuell nicht.

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