Medios – Die Richtung stimmt
Medios – Die Richtung stimmt
Die Arzneimittelversorgung von Apotheken, die für Medios das Brot- und Buttergeschäft darstellt, ist in Deutschland aufgrund staatlicher Preisregulierung ein eher margenschwaches Geschäft. Besser – obwohl auch hier staatlich in die Preisfindung eingegriffen wird – sieht es bei der individualisierten Medizin aus. Folgerichtig zielt die Strategie des Berliner Pharma-Spezialisten darauf ab, künftig mehr Geschäft mit auf individuelle Patienten abgestimmten Medikamenten zu machen und dabei auch verstärkt im weniger stark regulierten europäischen Ausland aktiv zu werden. Die zu diesem Zweck auf dem Kapitalmarkttag (24.11.) vorgelegte Mittelfristplanung von Medios setzt genau die richtigen Zeichen.
Die jüngst vorgelegten 9-Monatszahlen zeigen, wo der Hebel anzusetzen ist: Im siebten Rekordquartal in Folge wurde der Umsatz um 19% auf 419,2 Mio., das ber. EBITDA zugleich überproportional um 54% auf 15,3 Mio. Euro gesteigert. Zur Gesamtmarge von 3,7% (Vj.: 2,8%) trug die patientenindividuelle Medizin (Umsatzanteil: gut 13%; Tendenz: steigend) eine starke Marge von 10,7% bei, während das Geschäft mit standardisierten Tabletten und Wirkstoffen nur eine Marge von 3,0% abwarf. CEO Matthias Gärtner, der in der Woche wieder einmal einen passgenauen Zukauf mit dem Blisterzentrum Baden-Württemberg (Umsatz 2022e: 75 Mio.; EBITDA: 6,8 Mio. Euro; Marge: 9,1%) verkünden konnte, will „mittelfristig“ den Umsatz von 1,4 Mrd. (2021) auf „über 2 Mrd. Euro“ steigern, was Analysten ab 2025 auch in ihren Schätzungen für möglich halten. Die EBITDA-Marge soll bis dahin „im mittleren einstelligen Prozentbereich“ (2021: 2,8%) liegen. Dazu sollen mit Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz neue Auslandsmärkte erschlossen werden.
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