Software

SAP – Machen Sie es wie Hasso!

Über 20% verlor die SAP-Aktie in dieser Woche, nachdem der Softwareanbieter die Langfrist-Prognose senkte. Dieses Niveau ruft Schnäppchenjäger auf den Markt. Einen echten Schnapp sicherte sich dabei SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner, der für durchschnittlich 101,02 Euro Papiere im Wert von einer Viertelmilliarde Euro kaufte und seinen Anteil von 5,9 auf etwa 6,1% erhöht haben dürfte. Sollten Anleger es dem SAP-Gründer nachmachen?

Dazu lohnt ein Blick darauf, was passiert ist und ob die Kursreaktion dazu passt. CEO Christian Klein erwartet für 2020 jetzt nur noch Erlöse von 27,2 Mrd. bis 27,8 Mrd. Euro (zuvor: 27,8 Mrd. bis 28,5 Mrd. Euro). Weil er beim Betriebsergebnis nur die Spitze kappte (8,1 Mrd. bis 8,5 Mrd. nach zuvor 8,1 Mrd. bis 8,7 Mrd. Euro), bleibt in der Mitte immer noch eine gute Marge von 30%. Schwerer wiegt, dass er das 2023er-Margenziel von 34% wegen des schnelleren Wechsels der Kunden in die Cloud einkassierte. Doch die jetzt erstmals formulierten 2025er-Ziele versprechen immer noch eine stolze operative Marge von 31,9%. Wir haben vor diesem Hintergrund unsere Gewinnschätzungen für die Aktie (98,43 Euro; DE0007164600) im schlechtesten Szenario um bis zu 20% gesenkt und kommen selbst in diesem Fall auf ein günstiges 2021er-KGV von 22. Wir verstehen es, wenn PB-Leser, die gerade erst mit 11% Verlust ausgestoppt wurden, bei dem DAX-Konzern jetzt zögern.

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