Medizintechnik

Philips muss auf Jahre knabbern

Die Probleme vom Juni 2021 werden dem Medizintechniker Philips noch auf Jahre zu schaffen machen. Jetzt rächt sich, was jahrelang gefeiert wurde: Die extreme Fokussierung des über 20 Jahre amtierenden früheren CEOs Frans van Houten auf eine einzige Branche. Der Mitte Oktober neu angetretene Nachfolger Roy Jakobs wird Jahre brauchen, um die Amsterdamer wieder auf das frühere Profitabilitätslevel zu heben.

 Wie General Electric und Siemens gehörte Philips zu den großen Industrie-Konglomeraten der westlichen Welt, fokussierte sich aber stärker als die Konkurrenten: 1995 wurde ASML an die Börse gebracht, mit NXP Semiconductors folgte 2006 das restliche Halbleitergeschäft. Dann wurden Fernseher und Audiogeräte, 2016 das Lampengeschäft (heute: Signify) und im März 2021 das Geschäft mit Haushaltsgeräten verkauft. Übrig geblieben ist allein die Medizintechnik plus ein Anhängsel von elektrischen Zahnbürsten und Rasierapparaten. Die an sich richtige Konzentration allein auf das Medizingeschäft erweist sich jetzt als Problem, weil im Sommer des vergangenen Jahres bei Schlafüberwachungssystemen der US-Tochter festgestellt wurde, dass sich eventuell giftige Schäume lösen und zu gesundheitlichen Schäden führen können. Jetzt gibt es keine anderen Sparten mehr, die die Schwäche im Kerngeschäft ausgleichen könnten.

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