Compleo – Gewinnzone am Horizont
Als wir uns im vergangenen Jahr im Zuge des Börsengangs von Compleo mit CEO Georg Griesemann unterhielten, wurde schnell klar, dass beim Hersteller von Ladeinfrastruktur Wachstum im Vordergrund steht. Die europäische Expansion war von Beginn an das Ziel, das die Dortmunder auch konsequent verfolgen. Immerhin würden bis 2030 europaweit 3 Mio. öffentliche Ladepunkte benötigt, so Griesemann, 2020 habe es erst 175 000 gegeben. Das Potenzial ist gewaltig, weshalb das Unternehmen den eigenen Marktanteil vergrößern will.
So wurden in der Schweiz, in Österreich, Schweden und Polen Partnerschaften geschlossen bzw. Vertriebsgesellschaften gegründet. 2,6 Mio. Euro flossen im 1. Hj. 2021 in die Erweiterung des Produktportfolios sowie des Entwicklungsteams, die Übernahme von Wallbe kostete 34,8 Mio. Euro (vgl. PB v. 14.4.). Aktuell prüft der Vorstand den Erwerb des Europa-Geschäfts der E.ON-Tochter innogy eMobility Solutions. Die Sparte des Technologieanbieter, der u. a. E.ON, Daimler, DHL und ALDI Süd zum Kundenkreis zählt, produziert Hard- und Software für Ladestationen und erzielte im 1. Hj. einen Umsatz von 20 Mio. Euro. Eine solche Expansionstrategie geht natürlich zu Lasten der Profitabilität. Während Compleo den Umsatz im 1. Hj. deutlich um rd. 50% auf 21,4 Mio. Euro ausbauen konnte, vervielfachte sich der ber. EBITDA-Verlust von 413 000 auf 4,0 Mio. Euro.
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