Rheinmetall – Ende der Party?

Die Aktie von Rheinmetall (97,74 Euro; DE0007030009) verlor seit Mitte Juni fast 15%. Negative Nachrichten gibt es jedoch keine. Im Gegenteil: Zu Monatsbeginn schloss der MDAX-Konzern einen Munitionsdeal in Höhe von 28 Mio. Euro ab. Am vergangenen Mittwoch (20.6.) verkündete er über einen neuen Auftrag der kanadischen Marine über 12 Mio. Euro. Mit über 7,2 Mrd. Euro sind die Auftragsbücher gut gefüllt. An der 2018er-Guidance hat sich nichts verändert: Beim Umsatz erwarten die Düsseldorfer einen organischen Zuwachs von 8 bis 9%. Die operative Ergebnisrendite soll 7% erreichen. Fundamentale Gründe für den Kursrutsch gibt es nicht.

Bei Rheinmetall wird viel mehr der durch den Diesel-Skandal und die Daimler-Gewinnwarnung unter Druck geratene Auto-Sektor als Grund für die Verkäufe angeführt, wie uns ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt. Zudem seien positive Nachrichten, wie die Federführung der deutschen Industrie bei der Entwicklung eines europäischen Kampfpanzers, noch nicht eingepreist. Charttechnisch ist das Papier ohne Zweifel angeschlagen, die 200-Tage-Linie wurde unterschritten. Und der Druck dürfte unseres Erachtens auch wegen der unsicheren politischen Lage in Berlin noch anhalten. Ein möglicher Regierungswechsel könnte Aufträge der Bundeswehr hinauszögern.

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25. Juni 2018