Stahl

Thyssenkrupp steckt mitten in der Transformation

Die Nachrichtenflut um Thyssenkrupp ebbt nicht ab: Eine abermalige Prognosesenkung, Proteste gegen den Konzernvorstand sowie der Einstieg der tschechischen Energiefirma EPH (bzw. EPCG) von Milliardär Daniel Kretínský in Steel Europe. Wir stellen daher den Stahlprimus auf den Prüfstand.

Aber zunächst von Anfang an: Am Mittwoch (15.5.) stellte CEO Miguel López das Zahlenwerk zum Q2 (per 31.3.) vor. Dabei sanken sowohl der Auftragseingang um 16% auf 8,5 Mrd. Euro als auch der Umsatz um 10% auf 9,1 Mrd. Euro und das ber. EBIT um 10% auf 184 Mio. Euro. Unterm Strich stand erneut ein Verlust je Aktie, der allerdings dank Ergebnissteigerungen im Stahl- und Marinegeschäft auf einen Fehlbetrag von nur noch 0,13 (Vj.: -0,36) Euro gedrittelt werden konnte.

Aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche, die sich sowohl in einem Mengen- als auch Preisrückgang im Stahl- und Werkstoffhandelsgeschäft bemerkbar machte, senkte das Management die Prognose für 2024. Der Umsatz soll jetzt unter Vj.-Niveau (zuvor: „auf Vj.-Niveau“) liegen und das Ergebnis einen Verlust im niedrigen dreistelligen Mio.-Bereich ausweisen (zuvor: „ausgeglichener Wert“). Auch die Elektrolyse-Tochter Thyssenkrupp Nucera musste die Prognose kappen, was uns in unserer negativen Einschätzung zu beiden Werten bestätigt (vgl. PB v. 13.2.).

Dass Thyssenkrupp trotz der schwachen Aussichten an operativen Steigerungen festhält, birgt weiteres Enttäuschungspotenzial in der Zukunft. Positiv erachten wir dagegen den 20%-Einstieg von Kretínský in Steel Europe (Umsatzanteil: 32%). Später will er seinen Anteil auf 50% erhöhen. Auf die Schwäche des Stahlgeschäfts hatten wir bereits hingewiesen (vgl. PB v. 20.2.). Da EPCG als Energiehändler, -versorger und -lieferant Expertise im Werkstoffhandel mitbringt, sehen wir Chancen für die Preisgestaltung. Die Aktie (4,71 Euro; DE0007500001) gehört mit -26% YTD zu den klaren Verlierern im MDAX und ist aufgrund des zu erwartenden Verlusts kein Investment. dog

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