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Spezialpharmazie – Im Zentrum des Wachstums

Spezialpharmazie – Im Zentrum des Wachstums
Spezialpharmazie – Im Zentrum des Wachstums © CC0

Der Markt für nichtverschreibungspflichtige Medikamente gehört zu den besonders wachstumsstarken Bereichen des Gesundheitssektors. Bis 2024 wächst das auch als „Over-the-counter“ bezeichnete Geschäft mit Medikamenten allein in Deutschland jährlich um etwa 4% auf mehr als 13 Mrd. Euro. Die dort tätigen Unternehmen wie Dermapharm oder PharmaSGP fahren dabei operative Margen jenseits von 25% ein und sind daher auch bei Anlegern beliebt.

Wer‘s eine Spur langsamer liebt, für den lohnt sich vielleicht der Blick auf Paul Hartmann: Der Spezialist für Wund-, Inkontinenz- und Infektionsmanagement hat nach einem umfassenden Umbau 2019 die Grundlagen gelegt, um nach schwächeren Jahren wieder kräftiger zu wachsen.

Dermapharm hat früh den Markt für patentfreie Markenarzneien besetzt. Der Vorsprung ist auch an den jüngsten Zahlen erkennbar. Im Q1 stieg der Konzernumsatz um 17,7% auf 192,5 Mio. Euro. Das ber. EBITDA konnte mit einem Anstieg um 13% auf 49,0 Mio. Euro zwar nicht ganz Schritt halten, die Marge blieb mit 25,7% (Vj.: 26,7%) aber erfreulich hoch. CEO Hans-Georg Feldmeier bekräftigte daher auch die Jahresprognose, die bei Umsatz und operativem Ergebnis jeweils einen Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich vorsieht. Diese Guidance halten wir für eher konservativ, weshalb wir der SDAX-Aktie (43,81 Euro; DE000A2GS5D8) mit einem KGV von 23 noch Potenzial zubilligen.

Legen Sie sich Dermapharm mit neuem Stopp bei 33,35 Euro ins Depot.

Paul Hartmann hat anstrengende Umbaujahre hinter sich. Preisdruck und hohe regulatorische Kosten ließen die früher zweistelligen EBIT-Margen abschmelzen. Die zu Jahresbeginn 2019 angetretene Firmenchefin Britta Fünfstück hat daher die einzelnen Geschäftsbereiche auf den Prüfstand gestellt und will die Gruppe innerhalb von fünf Jahren auf höheres Wachstum und eine verbesserte Profitabilität trimmen.

Erste Erfolge stellen sich ein. Im Q1 stiegen die Erlöse organisch um 11,9% auf 603,5 Mio. Euro. Bei der neu gewählten operativen Leitkennziffer EBITDA wurde in den ersten drei Monaten mit 73,6 Mio. Euro deutlich mehr verdient als nötig, um das Jahresziel von 159 Mio. bis 176 Mio. Euro zu erreichen. Die Aktie (326,00 Euro; DE0007474041) bietet mit einem sehr moderaten KGV von 15 und einer Dividendenrendite von 2,2% weiterhin eine gute Kaufgelegenheit.

Auch PB-Neuleser kaufen Paul Hartmann. Stopp hoch auf 255,00 Euro.

PharmaSGP holt Versäumtes nach

Der Sprung aufs Parkett verkam zunächst zu einem mühsamen Hüpfer (s. a. „Unsere Meinung“ auf S. 1). Nur 4,025 Mio. statt der geplanten bis zu 9,66 Mio. Aktien von PharmaSGP konnten mit 31,50 Euro gerade so am unteren Ende der Preisspanne untergebracht werden. Der Streubesitz erreicht damit lediglich 33,5 statt der angedachten 80,5%.

Doch die Aktie (32,10 Euro; DE000A2P4LJ5) holte das Versäumte am ersten Handelstag nach. Der erste Kurs brachte mit 32,00 Euro zwar nur einen Zeichnungsgewinn von 1,6%, zwischenzeitlich legte das Papier aber 12,5% zu. Damit wird der Börsenneuling mit einem KGV von 23 ähnlich wie Dermapharm bewertet.

Wir empfehlen PharmaSGP zum Kauf bis 35,00 Euro. Stopp bei 25,50 Euro.

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