MBB – Eine Börsenfamilie öffnet die Bücher

Sechs Töchter gehören derzeit zur Familie der 1995 gegründeten Mittelstandsholding MBB. Neben OBO Werke, Hanke Tissue Spolka, DTS IT und CT Formpolster sind mit Aumann und Delignit zwei börsennotierte darunter, die zudem in der vergangenen Woche Hj.-Zahlen vorlegten. Und auch die Mutter gewährte Einblick in ihre Geschäftsbücher.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen, denn die Töchter entwickeln sich prächtig. Aus diesem Grund rüttelt MBB-CEO Christof Nesemeier auch nicht an der 2018er-Guidance und rechnet weiterhin mit einem Umsatz von über 500 Mio. Euro sowie einem Konzernergebnis von 15,2 Mio. bis 16,2 Mio. Euro. Von Januar bis Juni konnte MBB die Erlöse bereits um 23,9% auf 240,2 Mio. Euro steigern und das EBITDA um 26,5% auf 26,6 Mio. Euro ausbauen. Der Konzerngewinn fiel allerdings um 18% auf 6,3 Mio. Euro. Doch dank erfreulicher Werte bei Eigenkapital (487 Mio. Euro) und Liquidität (+66,7% auf 370,8 Mio. Euro) zeigt sich das Management zuversichtlich, das starke Wachstum sowohl organisch als auch durch weitere Akquisitionen fortsetzen zu können. Die Aktie (90,70 Euro; DE000A0ETBQ4) reagierte mit Kursgewinnen auf die Zahlen, kann den zu Jahresbeginn eingeschlagenen Seitwärtstrend aber nicht verlassen. Durch den starken Anstieg der vergangenen Jahre – PB-Leser sind seit Erstempfehlung am 2.11.15 starke 348% im Plus – ist sie mit einem 2019er-KGV von 32 nicht mehr günstig. Angesichts der hohen Bewertung und des unklaren Chartbildes stufen wir MBB vorerst auf Halten ab. Altbestände mit Stopp bei 73,50 Euro absichern.

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