Kurznachrichten im Überblick
Der Ticker in dieser Ausgabe steht im Zeichen des fehlenden Lagerabbaus. Wir kümmern uns um Sartorius, Interroll und Lanxess.
- Aufgrund einer „anhaltend schwachen Nachfragedynamik“ und eines „länger als erwartet andauernden Lagerbestandsabbaus bei Biopharma-Kunden“ senkte Sartorius am Freitag (16.6.) die Prognose. Wegen deutlich schlechter erwarteter Geschäfte in der wichtigen Sparte Bioprocess Solutions (Einwegprodukte und Software zur Herstellung von Medikamenten und Impfstoffen) gehen die Göttinger für 2023 von einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich und einem Absacken der EBITDA-Marge auf etwa 30% (Vj.: 33,8%) aus. Sartorius-CEO Joachim Kreuzburg (seit 2005) hält zwar an den 2025er-Zielen (Umsatz: rd. 5,5 Mrd. nach 4,2 Mrd. Euro im Vj.; Marge: rd. 34%) fest, weil die Belastungen nur „temporär“ die „grundlegend sehr positiven Wachstumstreiber“ in den Märkten von Sartorius überlagerten. Doch unsere zuletzt geäußerte Vorsicht (vgl. PB v. 13.6.) erwies sich als genau richtig. Analysten, die die 2023er-Gewinnschätzungen seit Jahresbeginn um 25% eingekürzt haben (KGV: nahezu unverändert bei 44, weil die Aktie gleichzeitig 20% verloren hat), werden bei dem DAX-Papier (306,00 Euro; DE0007165631) noch weitere Prognoseanpassungen nach unten vornehmen. Diesen Prozess warten wir bei Sartorius ab. kdb
- Wegen einer Gewinnwarnung am 16.6. sind wir mit Limit 2 800 CHF (vgl. PB v. 17.3.) bei der zuletzt stark gelaufenen Aktie (2 630 CHF; CH0006372897) des Schweizer Intralogistikers Interroll zum Zug gekommen. Das Management hat die Erwartungen für das Betriebsergebnis im 1. Hj. und für 2023 insgesamt heruntergeschraubt. In der Region EMEA (Umsatzanteil >50%) ist es zu Verschiebungen von Endkundenprojekten und dementsprechend langsameren Lagerabbau gekommen. Analysten haben die Umsatz- bzw. Gewinnerwartungen infolgedessen um 2 bzw. 5% nach unten angepasst. Für 2023 wird das EPS nun leicht fallen, 2024 soll es mit 106 CHF bereits wieder über dem Rekordjahr 2022 (100,90 CHF) liegen. Kaufen Sie Interroll unlimitiert. Stopp: 2 100 CHF. js
- Kräftig bergab ging es am Dienstag für Lanxess. Die MDAX-Aktie (26,32 Euro; DE0005470405) verlor nach einer nicht unerwarteten Gewinnwarnung (vgl. PB v. 12.5.) bis zu 18%. Wegen schwacher Nachfrage und des Abbaus der Lager bei den Kunden rechnet CEO Matthias Zachert für 2023 nur mit einem ber. EBITDA von 600 bis 650 Mio. (zuvor: 850 bis 950 Mio.) Euro. Die Gewinnschätzungen der Analysten für 2023, die seit Jahresbeginn schon um 38% nach unten revidiert wurden, dürften weiter fallen, sodass das optisch günstige KGV von 14 (10J: 22) des Zyklikers trügerisch ist. Wir fühlen uns bei Lanxess sehr wohl an der Seitenlinie. kdb
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