Kaffeehauskette

Starbucks – Radikaler Strategiewechsel

Mit Howard Schultz wieder im Chefsessel steht der Starbucks-Kette eine 180-Grad-Strategiewende ins Haus.
Mit Howard Schultz wieder im Chefsessel steht der Starbucks-Kette eine 180-Grad-Strategiewende ins Haus. © CC0

Starbucks verwöhnte in den vergangenen Jahren seine Aktionäre mit großzügiger Kurspflege. Dutzende Milliarden wurden in den Rückkauf eigener Aktien (80,61 US-Dollar; US8552441094) investiert. Damit dürfte aber vorerst Schluss sein. Denn Howard Schultz ist wieder zurück, der schon einmal den Vorsitz der Kaffeekette innehatte – vorerst nur als Interim-CEO. Dies hält ihn aber nicht davon ab, eine 180-Grad-Strategiewende zu vollziehen. 

Starbucks soll wieder stärker wachsen, angekündigte Aktienrückkaufe werden zurückgenommen und es soll bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten geben. Vor kurzem erst schlossen sich die Arbeitnehmer bei Starbucks in Scharen Gewerkschaften an und intern ist die Stimmung angespannt. Zudem schaffen die Amerikaner es nicht, genügend Mitarbeiter für ihre Läden zu rekrutieren. Ein weiterer Wermutstropfen sind die stark eingebrochenen Wachstumserwartungen für China. Analysten erwarten deswegen für 2022 einen Gewinnrückgang von 9%. In den darauffolgenden beiden Jahren soll der Gewinn im Schnitt wieder um 12% p. a. zulegen.

Grundsätzlich gefällt uns das Geschäftsmodell von Starbucks sehr gut. Weil die weltgrößte Kaffeekette die Läden nicht direkt betreibt, sondern die einzelnen Geschäfte von Franchisenehmern betrieben werden, ist das Geschäftsmodell nicht kapitalintensiv. Dies zeigt sich nicht zuletzt an der sehr starken Kapitalrendite von im Schnitt 50% (ROIC). Es ermöglicht auch ein bedeutend höheres Wachstum und wälzt einen enormen Teil des unternehmerischen Risikos auf Dritte ab. Gut gefällt uns auch die Profitabilität. So liegt die EBIT-Marge im Schnitt bei 17%. Dank der starken Marke wird erwartet, dass höhere Lohn- und Rohstoffpreise an die Konsumenten weitergeben werden können. Weniger gut gefällt uns die durch die Rückkaufprogramme stark in Mitleidenschaft gezogene Bilanz. So ist das Eigenkapital mit -8 Mrd. Dollar negativ.

Hinzu kommt, dass das 2022er-KGV von 24 uns für das niedrig einstellige Wachstum in den kommenden drei Jahren zu teuer ist.

Wir stufen unsere Langzeit-Empfehlung Starbucks auf Halten ab. Stopp hoch auf 59,29 Dollar.

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