Das Ende der Globalisierung
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos diskutieren gerade Vertreter aus Politik und Wirtschaft über das Erbe der Globalisierung. Der liberalisierte Welthandel ist nicht zuletzt wegen des Ukraine-Krieges und der Folgen der Corona-Pandemie in Verruf geraten: Beide Ereignisse legten schonungslos die Schattenseiten des bisherigen Regimes offen: Abhängigkeiten und instabile Lieferketten, die zu Knappheiten geführt und die Inflation angefacht haben. Besorgte Regierungen hinterfragen zunehmend den uneingeschränkten Freihandel.
Auch Unternehmen spüren den Paradigmenwechsel, das gilt v. a. in der Produktion. Bestes Beispiel: Apple. Jahrelang setzten die Kalifornier auf China als billige Werkbank. Nun soll die Eigenproduktion und damit „Made in USA“ eine größere Rolle im Konzern spielen. Statt in China sollen zudem Fertigungsfabriken in Indien und Vietnam hochgezogen werden. Das Beispiel macht Schule. Der Deutschen Handelskammer zufolge wollen nur noch 51% der deutschen Unternehmen ihre Investitionen im Reich der Mitte in den nächsten zwei Jahren ausbauen. Vor zwei Jahren waren es noch 71%. Statt effizienter, global ausgerichteter Arbeitsteilung wollen also immer mehr Firmen die Lieferketten für Schlüsseltechnologien wie der Chipfertigung oder grüner Energie ins eigene Land zurückholen oder in befreundete Staaten verlagern.

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