Medizintechnik

Drägerwerk – Schlafende Qualität

Die Fünf-Jahres-Historie beim Medizintechniker Drägerwerk, bekannt für seine Beatmungsgeräte und die bei Feuerwehr und im Bergbau eingesetzte Sicherheitsausrüstung, liest sich wie eine einzige Erfolgsstory. Der Umsatz wurde in den vergangenen fünf Jahren um knapp 7% p. a. ausgebaut, die EBIT-Marge erreichte dabei im Schnitt rund 6%, der ROCE sogar 14% und die Verschuldung ist bei den Lübeckern kein Thema. Nach Corona-bedingter Sonderkonjunktur erfolgte 2021 aber ein Knick, der im vergangenen Jahr durch Lieferketten- und Kostendruck anhielt (vgl. PB v. 24.10.22). Jetzt hat das Unternehmen Eckdaten für 2022 und einen ersten Blick auf 2023 veröffentlicht. Ist die Trendwende in Sicht?

Nach vorläufigen Zahlen sank der Umsatz 2022 um knapp 9% auf 3,04 Mrd. Euro, übertraf den Analystenkonsens aber um gut 2%. Beim EBIT stand ein Verlust von 87 Mio. (2021: Gewinn von 271,7 Mio.) Euro. Erfreulich gestaltet sich dagegen der Auftragseingang, der um 6,5% auf 3,3 Mrd. Euro zulegte. Dabei zeigte sich insbesondere der Bereich Sicherheits technik, der in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt ein Drittel zum Konzernumsatz und die Hälfte zum Konzern-EBIT beigesteuert hat, mit einem Orderanstieg von 11% besonders stark. Aber auch die Medizintechnik, die unter der nachlassenden Nachfrage nach Beatmungsgeräten in Krankenhäusern litt, konnte mit einem Auftragseingang von 1,98 Mrd. Euro das Niveau des Vj. (1,92 Mrd. Euro) leicht übertreffen.

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