Shop Apotheke kratzt am Gewinn
Bei Shop Apotheke deuten alle Anzeichen darauf hin, dass der Online-Medikamentenversender in diesem Jahr operativ in die Gewinnzone vorstoßen kann. Vorstandschef Stefan Feltens prognostiziert für 2020 einen organischen Umsatzschub von 20% und eine „schwarze“ bereinigte EBITDA-Marge.
Der Clou dabei: Die Prognose gilt ohne den temporären Auftragsschub auf Grund der Corona-Situation. „Wir sind in unserem Kernmarkt Deutschland gut aufgestellt, um nach der Einführung des elektronischen Rezepts verstärkt vom Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu profitieren.“ Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 30% auf 701 Mio. Euro. Der bereinigte EBITDA-Verlust erhöhte sich gleichzeitig nur um 15% auf 13,5 Mio. Euro, so dass sich die bereinigte EBITDA-Marge von -2,2% im Vj. auf -1,9% verbesserte. Im Q4 war der Verlust so weit eingedämmt, dass die ber. EBITDA-Marge auf nur noch -1,0% gestiegen ist. Die Venloer kratzen also operativ an der Gewinnschwelle.
Uns gefallen auch die anderen Kennziffern zunehmend. Die Zahl der Kunden ist 2019 in Europa um 34% auf 4,7 Mio. gestiegen. 81% der insgesamt 12,2 Mio. Bestellungen kommen von Bestandskunden. Der etwas niedrigere durchschnittliche Warenkorb (66,85 vs. 72,44 Euro) erklärt sich durch die Einbeziehung der Tochter nu3, bei der üblicherweise niedrigpreisigere Produkte geordert werden. Die Retourenquote ist mit 0,78% extrem niedrig.
Die Aktie (47,00 Euro; NL0012044747) hat zwar auch unter der jüngsten Baisse am Markt gelitten, konnte mit den frischen Zahlen im Rücken aber zuletzt wieder etwas Boden gut machen. Uns gefällt der langsame, aber stetige Aufwärtstrend in der operativen Entwicklung. Gewinne sind aber erst 2022 absehbar, eine Dividende wird noch länger auf sich warten lassen.
Bei Shop Apotheke erkennen wir zwar Potenzial. Anleger warten aber noch, bis sich Gewinne einstellen.
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