Pharma

GSK – Pralle Pipeline plus Abspaltungsfantasie

Das Hauptquartier von GSK in Brentford
Das Hauptquartier von GSK in Brentford © GSK

Es sind spannende Zeiten bei Glaxosmithkline (GSK). Das seit 2015 zusammengebaute Geschäft mit nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC) soll im Juli an die Börse gehen.

Gleichzeitig meldet der deutlich größere und margenstärkere zweite Geschäftsbereich Biopharma gute Q1-Zahlen, die den Ausblick von CEO Emma Walmsley fast etwas konservativ erscheinen lassen. Wir finden also gute Gründe, uns die Aktie (1 717,00 GBp; GB0009252882), bei der wir im vergangenen Oktober mit einem Verlust von 13% ausgestoppt wurden, wieder einmal genauer anzusehen.

„Wir sind bei Haleon, einem neuen globalen Leader im Bereich Consumer Healthcare, auf einem guten Weg, die Entkonsolidierung und das Börsen-Listing im Juli zu erreichen,“ sagte Walmsley bei Vorlage der Q1-Zahlen. GSK will ein kleines Paket von etwa 6% an Haleon halten und den Rest an die eigenen Aktionäre geben; Partner Pfizer, der seine OTC-Aktivitäten 2019 eingebracht hat und seither 32% hält, hat die Beteiligung zuletzt „nicht-strategisch“ genannt und „behutsame“ Verkäufe an der Börse angedeutet.

Die Abspaltung macht Sinn. Im Q1 erwirtschaftete Haleon mit 2,6 Mrd. GBP (+14%) nur etwa ein Viertel der Konzernerlöse (+32% auf 9,78 Mrd. GBP) und steuerte mit einem operativen Gewinn von 650 Mio. GBP nur eine Marge von 24,7% (Konzern: Marge +580 bps. auf 28,6%) zu. Es macht also Sinn, sich angesichts einer gut gefüllten Pipeline im Biopharma-Segment (Umsatz Q1: +40%; Marge: 43,7%) zu fokussieren. Die Jahresziele (Umsatz +5 bis +7%; oper. Erg.: +12 bis +14%) erscheinen nach dem Q1 zudem gut erreichbar. Die geplante Abspaltung dürfte zudem die ohnehin guten Kennziffern weiter aufpolieren: Das Umsatzwachstum wird zwar nur bei moderaten 5% p. a. gesehen, die operative Marge soll sich aber bis 2024 auf 30,9% verbessern und ein EPS-Wachstum von 14% p. a. generieren. Uns gefallen die konstant guten Kapitalrenditen von 15% (ROCE), der niedrige Verschuldungsgrad von 1,9 und die attraktive Bewertung mit einem 2023er-KGV von 15 (historischer Schnitt: 18).

Wir steigen daher bei GSK wieder ein. Stopp bei 1 270,00 GBp.

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