Europaaktie

ABN Amro ist nicht die bessere Commerzbank

In den deutschen Bankensektor kehrt keine Ruhe ein. Jetzt sollen sowohl die italienische UniCredit als auch die niederländische ING Berater mit der Prüfung eines Kaufangebots für die Commerzbank mandatiert haben. Das Interesse ist verständlich, denn in Europa sind aussichtsreiche Banken in der zweiten Reihe rar gesät. Das zeigt auch unser Blick auf die einstige niederländische Ikone ABN Amro, die einige interessante Parallelen zur Commerzbank aufweisen kann.

Auch die Niederländer wurden 2008 nach der Finanzkrise vom Staat gerettet. Zwar haben sie seit 2004 mit der Bethmann Bank auch noch eine starke deutsche Präsenz, doch wie die Frankfurter schraubten sie globale Ambitionen seither zurück. Beide mussten zudem im Q1 einen herben Rückschlag hinnehmen. Bei ABN Amro brach der Gewinn um ein Fünftel auf 478 Mio. Euro ein. Das war zwar weniger stark als bei der Commerzbank (-54% auf 120 Mio. Euro). Doch während bei den Deutschen auch steuerliche Gründe eine Rolle spielten, litten die Amsterdamer viel stärker unter der Niedrigzinspolitik. Ihre Zinserträge fielen um 11% auf 2,08 Mrd. Euro, während die Gelben in Frankfurt ihre Zinseinnahmen um 12% steigerten. Das Geschäftsmodell der Frankfurter erscheint uns damit besser auf das Magerzinsumfeld Europas vorbereitet zu sein als das der niederländischen Kollegen, deren Strategie derzeit v. a. auf Kostensenkungen abzielt.

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