Erneuerbare Energie

Nordex – Altverträge belasten

Die Aktie (14,60 Euro; DE000A0D6554) des Windanlagenherstellers Nordex hatte in den vergangenen Monaten ordentlich Rückenwind. Seit der Bodenbildung im Oktober hat sich der Wert fast verdoppelt, ungeachtet negativer Meldungen. So teilten die Hamburger am 14.11.22 mit, dass der operative Verlust im Gj. 2022 voraussichtlich 4% des Umsatzes erreichen wird und damit das untere Ende der Zielspanne. Am Donnerstag (16.2.) wurde zudem bekanntgegeben, dass mit Hilfe einer Sachkapitalerhöhung Schulden abgebaut werden sollen, was zu einer Verwässerung des Aktienkapitals führt. 

Sicherlich ist eine Stärkung der Bilanz wünschenswert, zumal mit dem Schritt die jährlichen Zinskosten um rund 46 Mio. Euro verringert werden. Zum Vergleich: das Finanzergebnis dürfte im Gj. 2022 bei ca. 75 Mio. Euro Verlust liegen, beim EBIT rechnet der Analystenkonsens mit fast 390 Mio. Euro Verlust. Die Windkraftbranche leidet u. a. darunter, dass noch viele Altverträge mit Kunden zu niedrigeren Preisen vereinbart sind. Höhere Kosten und Lieferkettenprobleme machen diese Verträge unrentabel. Immerhin scheint Besserung in Sicht, auch wenn sich die aktuell im Auftragseingang gestiegenen Verkaufspreise erst mit zeitlicher Verzögerung positiv auswirken. Wie Mitte Januar mitgeteilt, stieg im Q4 der durchschnittliche Verkaufspreis je Megawatt Leistung um 20% auf 0,89 Mio. Euro. sl

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