Alstom mit vollem Auftragsbuch
Zuletzt analysierten wir Alstom, als die Zugsparte des Konzerns vor der Fusion mit dem entsprechenden Bereich von Siemens (vgl. PB v. 17.9.18.) stand. Dieses Thema ist seit Februar vom Tisch, da die EU-Kommission intervenierte. Ihrer Ansicht nach reichten die Zugeständnisse der Partner nicht aus, um einen fairen Wettbewerb in Europa zu ermöglichen.
Trotzdem wünschen sich die beiden Konzerne, dass es unter der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine weitere Chance auf den Zusammenschluss gibt. Dies ist verständlich, da der weltweit größte Zughersteller, CRRC aus China, die internationale Expansion forciert. Kurzfristig sieht es allerdings nicht danach aus, dass eine Partnerschaft entstehen kann. Deshalb muss Alstom sich vorerst weiter eigenständig dem Markt stellen.
Der Aktie (37,39 Euro; FR0010220475) hat der gescheiterte Zusammenschluss gutgetan. Sie war an der Euronext Paris im Vorfeld der EU-Entscheidung – im schwachen Marktumfeld vom vergangenen Winter – bis auf ein Zwischentief bei 33,40 Euro gefallen. Unsere Stoppmarke bei 32,00 Euro hielt also. Anschließend ging es bis Mitte Juli kräftig nach oben, bis der Dividendenabschlag (Sonderzahlung von 5,50 Euro aus dem Verkauf der Energiesparte an GE) erfolgte. Seither pendelt der Kurs in einer engen Range zwischen 37,00 und 39,00 Euro, obwohl die Geschäftszahlen für das Q1 des Gj. 2019/20 (per 31.3.) ein gemischtes Bild zeigten. Wichtiger war aber der Test der technischen Unterstützung durch Großaktionär Bouygues. Der französische Mischkonzern warf im September rd. 29 Mio. Alstom-Aktien (ca. 13% des Grundkapitals) zu 37,00 Euro auf den Markt. Er erlöste knapp 1,1 Mrd. Euro und senkte seine Beteiligungsquote auf 14,7%.
Hoffnungen machen die Hj.-Zahlen: Sie zeigen ein Plus von 8% auf ein Rekordniveau von 41,3 Mrd. Euro beim Auftragsbestand, einen Umsatzzuwachs von 3% auf 4,1 Mrd. Euro und eine EBIT-Verbesserung um 5% auf 319 Mio. Euro. Damit übertrafen die Franzosen die Analystenerwartungen, was der Aktie aber nur kurz half. Denn mit Blick auf das 2020/21er-KGV von 19 und auf die Dividendenrendite von 1,6% ist der Wert aktuell fair bewertet.
Wir stufen Alstom daher auf Halten ab. Den Stopp belassen wir unverändert bei 32,00 Euro.
ARTIKEL DIESER AUSGABE
GroKo beerdigt die Aktienkultur
Die Bundesregierung hat die Grundrente beschlossen. Doch der Kompromiss stößt v. a. in der CDU-Fraktion auf Widerstand. Der eigentliche Skandal dieses Hilfspakets, dass das Rentenproblem... mehr
Cancom – Jetzt noch einsteigen!
Manchmal treibt die Börse schon seltsame Blüten. Ein Paradebeispiel für nicht nachvollziehbare Kursreaktionen lieferte am Donnerstag (14.11.) Cancom. Die Münchner Software-Schmiede... mehr
Beim BVB ist Geduld gefragt
Nach der überraschenden Niederlage von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Union Berlin und dem anschließenden Kursrutsch der BVB-Aktie (8,23 Euro; DE0005493092), rieten wir in PB v. 4.9.... mehr
va-Q-tec bleibt weiter auf Betriebstemperatur
Einen spannenden Weg hat va-Q-tec bereits hinter und gleichzeitig auch noch vor sich. Denn nach dem Börsengang vor drei Jahren vollzogen die Würzburger einen größeren Ausbau der Kapazitäten... mehr
Centrotec rechnet mit Abkühlung
Mit guten Q3-Zahlen konnte Centrotec Sustainable am Donnerstag (14.11.) überzeugen. Der Heizungs- und Klimatechniker steigerte den Umsatz dank guter Nachfrage in den Kernmärkten Deutschland... mehr
Voltabox stellt sich für 2020 auf
Dass die Q3-Zahlen, die Voltabox am Mittwoch (13.11.) präsentierte, keinesfalls positiv sein werden, war keine Überraschung. Schon im Sommer kappte der Hersteller von Batteriesystemen... mehr
Puma wird weiter Freude machen
Am Donnerstag (14.11.) vollzogen wir einen Teilverkauf von 150 Puma-Aktien (66,05 Euro; DE0006969603). Damit floss unserem Depot eine Liquidität von 9 982,50 Euro zu. Dieser Schritt... mehr