Ölpreise am Limit 2021
Die Rally der Energiepreise hat großen Anteil an der zuletzt angestiegenen Inflationsrate und trägt damit auch stark zu den aktuellen Zinssorgen am Kapitalmarkt bei. War ein Barrel des Nordsee-Öls Brent Ende April 2020 mit 17,01 US-Dollar so billig wie nie in diesem Jahrtausend, steht es aktuell bei fast 70,00 Dollar – eine Preisexplosion von über 300%. Getrieben wurde diese sicherlich von der anhaltenden Angebotsverknappung der Opec. Saudi-Arabien verlängerte jüngst die eigene Förderkürzung um 1 Mio. Barrel pro Tag auf unbestimmte Zeit. Hinzu kommt die weltweite konjunkturelle Erholung. Sie treibt die Nachfrage nach Öl und damit den Preis an.
Am Aktienmarkt ist diese Entwicklung ebenfalls angekommen. Die Papiere der Mineralölkonzerne haben satte Kursgewinne aufs Parkett gelegt (s. a. „Rundblick“ S. 2). Jetzt hier noch aufzuspringen, ist riskant, weil eine Fortsetzung der Ölpreis-Rally keinesfalls sicher ist. Auf dem aktuellen Niveau kann die US-Frackingindustrie wieder profitabel arbeiten, wodurch das Angebot an schwarzem Gold steigt. Demgegenüber hat die weltweite Nachfrage trotz Konjunkturaufschwung ihren Zenit überschritten. Öl ist Old Economy, die Zukunft ist grün. Das sieht auch der Kapitalmarkt so: Die Terminstrukturkurve für Brent fällt, in Fachkreisen wird von Backwardation gesprochen. Gegenwärtige Ölkontrakte am Optionsmarkt sind also teurer als zukünftige – ein in fünf Jahren fälliger Future kostet nur noch gut 55,00 Dollar.
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