Cashflow – Das Maß aller Dinge?
Traditionell wandern die Blicke vieler Anleger beim Studieren der mehrere hundert Seiten umfassenden Geschäftsberichte als erstes auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung. Wenngleich legal, wird hier nicht selten ausführliche Bilanzkosmetik betrieben, um die Erwartungen des Kapitalmarktes dann doch noch geradeso zu erfüllen.
So werden EBITDA, EBIT oder Nettogewinn gerne „um Sondereffekte bereinigt“. Bei diesem Vorgang werden außerordentliche Einmaleffekte ausgeklammert, mit dem Ziel, das tatsächlich operative Geschäft bestmöglich darzustellen.
Drei Kennzahlen aus der Kapitalflussrechnung helfen dabei, hinter diese Bilanzkosmetik zu blicken. Der operative Cashflow erfasst nur zahlungswirksame Zu- und Abflüsse, weshalb er wenig Spielraum für Manipulation zulässt. Ist der Wert positiv, können diese Mittel grundsätzlich und hoffentlich zu hohen Kapitalrenditen in das Geschäft reinvestiert werden. Der freie Cashflow berechnet sich danach aus dem operativen Cashflow abzüglich Investitionen in organisches (z. B. Ausgaben eines Maschinenbauers für neue Maschinen) und anorganisches Wachstum (Akquisitionen). Dieser steht dann letztlich für Auszahlungen an Aktionäre, z. B. in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen, zur Verfügung.
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