Vom Geben und Nehmen der Fed
Fast schon monatlich machen die Währungshüter der Fed mit immer höheren Leitzinsen Schlagzeilen. Zum vierten Mal in Folge ging es vergangene Woche (2.11.) im Kampf gegen die Inflation um 75 bps. aufwärts. Auf die Füße gefallen sind der Zentralbank dabei allerdings Anleihekäufe, die im Rahmen der Quantitativen Lockerung (QE) den Finanzmarkt mit mindestens 120 Mrd. US-Dollar Liquidität im Monat fluteten. In Zeiten strafferer Zinspolitik ein ernsthaftes Problem.
Die Fed sah sich daher im Juni gezwungen, verstärkt auf sogenannte Reverse-Repo-Geschäfte zurückzugreifen, die sie seit 2013 anbietet, und damit die überschüssige Liquidität wieder aufzusaugen. Das QE wird so Schritt für Schritt rückgängig gemacht. Bei Reverse-Repos kaufen Kreditinstitute Staats- und Hypothekenanleihen der Fed als Sicherheit. Bis Jahresende könnte die Fed so bis zu 0,5 Bio. Dollar aus dem Finanzsystem ziehen. Der Chefanlagestratege der UBS in Deutschland, Maximilian Kunkel, erwartet bis Mitte 2023 eine Reduzierung der Fed-Bilanz um eine weitere Bio. Dollar, was schon jetzt den Druck auf die Bewertungen und die Volatilität erhöht. Ein solcher Abfluss von 1,5 Bio. Dollar würde einer Zinsanhebung um 100 bps. entsprechen.
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