Management-Holding

W&W ist eine stabile Beimischung

Die Zentrale der W&W AG in Stuttgart
Die Zentrale der W&W AG in Stuttgart © W&W AG

Vor gut sechs Jahren hat sich der 1999 aus der Fusion des Bausparers Wüstenrot und des Sach- und Lebensversicherers Württembergische hervorgegangene W&W-Finanzdienstleister neu aufgestellt und sich der Digitalisierung des Geschäfts verschrieben. Seit Anfang 2019 hat sich in der Folge beim Kurs der bis Dezember 2020 im SDAX notierten Aktie (16,72 Euro; DE0008051004) aber relativ wenig getan. Zuletzt konterkarierten die vorgeschriebenen Neubewertungen der umfangreichen Finanzanlagen die gute operative Entwicklung. Grundsätzlich gefällt uns die solide und stabile Aufstellung der Stuttgarter, allerdings wird die laufende Zinswende an den Märkten das Geschäft tendenziell belasten.

Das Bauspargeschäft von Wüstenrot, das rund ein Fünftel zum von 2016 bis 2020 regelmäßig erreichten und auch langfristig geplanten Nettogewinn von 220 Mio. bis 250 Mio. Euro beiträgt, erfährt aktuell eine kräftige Belebung. Angesichts steigender Zinsen sichern sich viele Bauherren die jetzt noch vorherrschenden Konditionen (Neugeschäft 9 Monate: +60% auf 13,8 Mrd. Euro). Im deutlich wichtigeren Schaden-/Unfallgeschäft der Württembergischen, das rd. 60% zum Konzerngewinn beisteuert und mit einer Schaden/Kosten-Quote von zuletzt knapp 85% sehr profitabel arbeitet, kletterte das Prämienaufkommen per Ende September um 6,8% auf rd. 2,0 Mrd. Euro. Etwas schwächer läuft es in der Personenversicherung (rd. 11% des Konzerngewinns), weil es im sich eintrübenden Makroumfeld deutlich weniger Einmaleinzahlungen gab. Belastend bleiben die Abschreibungen auf die Kapitalanlagen (Finanzergebnis 9 Monate: -151,7 Mio. Euro).

Operativ erwarten wir eine Fortsetzung der jüngsten Trends: Das Bauspargeschäft sollte lebhaft bleiben, das Versicherungsgeschäfts solide. Nach der jüngsten Erholung der Kapitalmärkte dürfte sich das Anlageergebnis wieder erholen, aber weiter schwanken. In der Summe halten wir das 2023er-KGV von 7 (5J: 7) für noch nicht zu teuer. Für das Papier sprechen aber neben geringen Kursschwankungen die stabile Kapitalrendite und eine Dividendenrendite von rd. 4%. kdb

Defensiv orientierte PB-Leser legen sich W&W als Beimischung neu ins Depot. Stopp: 12,50 Euro.

Die PLATOW Börse 4 Wochen lang gratis lesen!

<p><strong>Wüstenrot & Württembergische<br /></strong>UNSER VOTUM: KAUFEN<br />Aktienkurs in Euro</p>

Wüstenrot & Württembergische
UNSER VOTUM: KAUFEN
Aktienkurs in Euro

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Rohstoffe | 13. Januar 2023

Was den Ölpreis bewegt

Als Schmierstoff der Konjunktur hängen Industrienationen weltweit am Tropf des fossilen Brennstoffs Öl. Ohne das schwarze Gold stünden Fabriken leer, Autos still und wichtige Medikamente... mehr

Grossküchen | 13. Januar 2023

Rational – Warten auf den Ausblick

Welche Auswirkungen die Entspannung bei den Versorgungsketten (vgl. „Lieferketten – Kein Problem, oder?“ in PB vom 12.1.) für gut positionierte Unternehmen haben kann, zeigen die... mehr

Autozulieferer | 13. Januar 2023

Hella zeigt Zeichen der Erholung

Hella lieferte starke Hj.-Zahlen: Von Juni bis November 2022 konnte der naturgemäß konjunkturanfällige Automobilzulieferer trotz des eingetrüben Makrobilds den Umsatz (+25,7%; organisch:... mehr

Anlagenbau | 13. Januar 2023

GEA ist gut aufgestellt

GEA ist einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie und erzielt ca. 80% des Umsatzes in diesen Branchen. Das führt nicht nur zu geringen... mehr