Sportartikel

Nike erreicht historische Bewertungstiefs

Kult-Sneaker von Nike
Kult-Sneaker von Nike © CCO

Nike hat ein durchwachsenes Gj. 2022/23 (per 31.5.) zu Ende gebracht. Das spiegelt auch der Kursverlust von rd. 10% seit Jahresbeginn bei der NYSE-Aktie (106,84 US-Dollar; US6541061031) wider.

Seit Monaten ringen Sportartikelhersteller wie der US-Konzern mit hohen Lagerbeständen, die nur mit hohen Rabatten abgebaut werden können. Auch gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten waren für den Rückgang der Bruttomarge um 140 Basispunkte (bps.) auf 43,6% im Schlussquartal verantwortlich. Immerhin lag der Branchenprimus marginal über den Markterwartungen (43,5%). Im Vergleich dazu schlug sich unser Musterdepotwert Puma (-70 bps. auf 46,5%) zwischen Januar und März aber deutlich besser.

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds zeigte sich die Nachfrageseite laut der am 29.6. veröffentlichten Zahlen widerstandsfähig: Der Umsatz kletterte im Q4 wb. um 8% auf 12,8 Mrd. Dollar, womit der Konsens (12,6 Mrd. Dollar) übertroffen wurde. Hierzu hat auch die jüngste Entwicklung in China (Umsatzanteil: 14%) beigetragen. Im Schlussquartal verbuchte der Sportartikelhersteller dort eine wb. Wachstumsrate von 25%. Nach der coronabedingten Schwächephase im Reich der Mitte zeichnet sich wieder eine erfreuliche Trendwende ab.

Im Conference-Call (30.6.) ließ CFO Matthew Friend anklingen, dass der Marktführer für Schuhe und Sportbekleidung in diesem Jahr Preissteigerungen im niedrig einstelligen Prozentbereich durchführen möchte, obwohl die Lagerbestände zum Jahresende mit rd. 8,5 Mrd. Dollar in etwa auf Vj.-Niveau lagen. Der Konzern stellt daher einen Anstieg der Bruttomarge von 140 bis 160 bps. im lfd. Gj. in Aussicht. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, was mit den annualisierten Wachstumsraten der vergangenen fünf Jahre (+7% p.a.) schritthalten würde.

Große Stücke setzt die Konzernspitze auf den margenstärkeren Direktvertriebskanal, der im vergangenen Jahr für rd. 40% der Umsätze verantwortlich war. Das KGV liegt bei 28 (2023/24) bzw. 24 (2024/25). Sowohl im historischen Kontext (Spanne: 24 bis 38) als auch unter fundamentalen Gesichtspunkten ist die Bewertung angesichts des erwarteten EPS-Zuwachs von 16% p. a. in den nächsten drei Jahren attraktiv. pk

Wir steigen wieder bei Nike ein. Stopp bei 76,50 Dollar.

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