Voestalpine – Krise gut genutzt

Damit ist Konzernchef Herbert Eibensteiner, der 2019 das Urgestein Wolfgang Eder ablöste, ein veritabler Turnaround gelungen. Das lässt sich auch am Kurs der Aktie (35,32 Euro; AT0000937503) ablesen, die zwar seit Jahresbeginn schon 23% zugelegt hat, aus unserer Sicht aber weiteres Aufwärtspotenzial besitzt. Der Umsatz ist konjunkturbedingt im Gj. 2020/21 (per 31.3.) zwar um 11,4% auf 11,3 Mrd. Euro zurückgegangen. Doch die Nachfrage nach den Spezialprodukten der Österreicher zog ab dem Sommerquartal schon wieder an, wobei insbesondere die Automobilindustrie schnell zurückkam.
Dank der zuvor schon eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung fiel das EBITDA nur unterproportional um 4% auf 1,1 Mrd. Euro, sodass die Marge sogar von 6,1 auf 10,1% kletterte. Noch erfreulicher aus unserer Sicht: Die Nettofinanzverschuldung konnte signifikant auf 2,7 Mrd. (Vj.: 3,8 Mrd.) Euro reduziert werden, sodass der Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden zu Eigenkapital) von 67,2% auf 48,5% abgebaut wurde. „Trotz Wirtschaftskrise verfügt Voestalpine heute über eine höhere Liquidität und weniger Schulden als vor einem Jahr“, sagte Eibensteiner bei der Online-Pressekonferenz nicht ohne Stolz. Für das laufende Gj. 2021/22 peilt er mit einem EBITDA von 1,6 Mrd. bis 1,9 Mrd. Euro wieder das Niveau von 2018/19 an, als operativ 1,6 Mrd. Euro verdient wurden.
Wir gehen davon aus, dass die höheren Stahlpreise, die konjunkturelle Befeuerung durch die Infrastrukturprogramme und die schlankere Aufstellung dem Stahlkocher helfen, weiter verbesserte Kennziffern zu erwirtschaften. Beim 2021/22er-KGV von 10 und einer Dividendenrendite, die im kommenden Jahr wieder über 2% klettern dürfte, lässt unser aktuelles Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten Kursgewinne von gut 15% erwarten. Steigen Sie bei Voestalpine wieder ein. Unser Stopp liegt bei 27,30 Euro.

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