Fondsbericht

Platow-Fonds April – Ende mit (kleinem) Schrecken

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PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

So schnell kann eine einzige Nachricht Investoren den Monat verpatzen: Als am letzten Handelstag im April Statements zweier Bundesministerinnen die Runde machten, die Nutzung von Biokraftstoffen werde möglicherweise eingeschränkt, gingen die Aktienkurse unserer beiden Schwergewichte Verbio und CropEnergies auf Tauchstation. Im Fall Verbio ist dies besonders bemerkenswert, hatte das Unternehmen doch just am selben Tag seine Ergebnisprognose angehoben. 

Die Diskussion zeigt erneut, dass Biokraftstoffe, selbst solche aus minderwertigen Getreidequalitäten, je nach Betrachter vollkommen unterschiedlich bewertet werden, wie auch viele andere Teilbereiche des übergeordneten Themas „Nachhaltigkeit“ (Stichwort: Atomstrom). Unstrittig ist hingegen, dass der Monatsverlust beim Kurs des DWS Concept Platow Fonds (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) durch den Sturz der beiden Aktien am letzten Handelstag in etwa verdoppelt wurde. Doch selbst mit diesem Mühlstein am Hals lag die Monatsrendite immer noch vor derjenigen des am besten vergleichbaren SDAX, ferner vor dem MDAX, deutlich vor dem TecDAX und nur etwas hinter dem DAX.

CropEnergies und Verbio gehörten indes in Sachen Monatsrenditen keineswegs zu den besonders auffälligen Aktien, weil sie vor dem Kurssturz steil gestiegen waren. Stattdessen lauten die bedeutendsten Verlierer auf Monatsbasis wegen ihrer hohen Gewichtungen 2G Energy, Bechtle und Cancom, daneben verloren auch die kleineren Positionen Init, Leifheit, Medios sowie Villeroy & Boch Vz. prozentual zweistellig. Auf der Gewinnerseite ragten einmal mehr die niedrig gewichtete Hapag-Lloyd heraus, auch der Beitrag unseres Top-Ten-Werts Einhell Vz. wusste zu gefallen. Dass die beiden letztgenannten Unternehmen ihre Prognosen anhoben und bei Einhell zusätzlich Insiderkäufe im Rahmen von Directors‘ Dealings gemeldet wurden, war für die Kursentwicklung nicht von Nachteil.

Zwischenzeitliche Allzeithochs erreichten, bemerkenswert in diesen unruhigen Zeiten, immerhin fünf Titel, nämlich 2G Energy, Abo Wind, Baywa, Hapag-Lloyd und eben auch Verbio. Das (Monats-)Ende mit (kleinem) Schrecken zeigt, dass die Kursentwicklung des Fonds stark abhängen kann von der Rendite einzelner Aktien, die für den breiten Markt kaum eine Rolle spielen. Denn wir sind „bottom-up-Stockpicker“, wählen Aktien folglich nur gemäß ihren Chancen und Risiken aus. Und das eben nicht top-down, etwa in der Reihenfolge Gesamtmarkt, Branche, Einzelunternehmen, sondern von unten nach oben, also via Einzelwertanalyse. Ob eine Verbio dann (wie lange Zeit) in gar keinem Auswahlindex enthalten ist oder wie neuerdings in SDAX und TecDAX, spielt für uns keine Rolle, ebenso wenig wie eine mögliche Gewichtung im Index.

So weist das Portfolio des DWS Concept Platow seit jeher einen hohen „Active Share“ auf, weicht demzufolge stark von gängigen Indizes ab. Das spiegelt beispielsweise auch die Liste der zehn Kernpositionen wider (siehe Tabelle): Von DAX-Titeln wie Deutsche Post oder Mercedes-Benz über Small-Caps wie Adesso, Adva, Sto Vz. oder Verbio (alle SDAX) bis zu CropEnergies oder Einhell (in keinem DAX-Auswahlindex) ist alles vertreten. So wollen wir auch künftig unsere Titel auswählen: Grundsätzlich kann jede ausreichend liquide Aktie eines deutschen Unternehmens ins Portfolio gelangen und auch eine hohe Gewichtung erreichen. Entscheidend sind für uns einzig und allein die Chancen und Risiken, die wir ihnen zuordnen.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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