Medios – Um den Lohn gebracht
Die Gewinnwarnung unseres Musterdepotwerts Medios am Mittwoch (5.8.) kam überraschend. Nachdem trotz steigender Erlöse (1. Hj.: +28% auf 292,9 Mio. Euro) das Ergebnis vor Steuern zurückging (-15,6% auf 4,9 Mio. Euro), kappte CFO Michael Gärtner die Jahresprognose. Der Pharmahändler erwartet jetzt ein um 23 bis 29% niedrigeres Ergebnis.
Dabei ist Medios nur Opfer des eigenen Erfolgs. Weil das Unternehmen 30% wächst, etliche Pharmahersteller in der Corona-Zeit aber zunächst wegen Hamsterkäufen, später wegen Lieferengpässen bei Rohstoffen die Abgabe begrenzten, mussten sich die Berliner zusätzliche Medikamente zu höheren Kosten besorgen. „Aus kaufmännischer Vorsicht haben wir nun unterstellt, dass dieser Effekt das gesamte Jahr anhält“, erklärte uns Gärtner im Exklusivgespräch. Enttäuschte Anleger sorgten dafür, dass die Aktie (28,70 Euro; DE000A1MMCC8) am Mittwoch bis zu 34% verlor und unter unseren Stopp bei 29,80 Euro rutschte. Das ist schade, denn die „Aktiengeschichte“ des Gesundheitswertes ist aus unserer Sicht weiter intakt. Durch unser zeitiges Stopp-Management wurden wir zwar nur mit minimalem Verlust ausgestoppt, den erhofften Lohn einer aussichtsreichen Empfehlung konnten wir aber nicht einheimsen.
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