Technologie

Teamviewer – Skalierbar, margenstark und mit Fantasie

Teamviewer-Headquarter in Göppingen
Teamviewer-Headquarter in Göppingen © Teamviewer

Die Fernwartungssoftware von Teamviewer dürfte vielen Lesern bekannt sein. Geld verdient das Unternehmen damit im Privatkundenbereich aber kaum, da die oft ausreichende Basisversion kostenlos verfügbar ist. Trotzdem haben die Göppinger 2022 einen Umsatz von 565,9 Mio. Euro und einen Gewinn von 67,6 Mio. Euro generiert – den mehr als 620 000 zahlenden Kunden (v. a. Unternehmen) sei Dank. Die versprechen sich eine steigende Effizienz der Geschäftsabläufe sowie eine verbesserte Nachhaltigkeitsbilanz. Neben dem Zugriff auf PCs, Laptops oder Smartphones wird auch die Möglichkeit der Wartung und Reparatur von Robotern und Industriemaschinen genutzt. Dank einfacher Integration und hoher Sicherheitsstandards werden zunehmend auch Großkunden gewonnen. Die Zahl der Abonnenten ist 2022 zwar nur um 1% gestiegen, was aber auch mit dem Rückzug aus Russland und Belarus zusammenhängt.

Die am Dienstag (7.2.) vorgelegten endgültigen Ergebnisse entsprachen den im Januar veröffentlichten vorläufigen Zahlen. In den Fokus rückte daher der Ausblick auf 2023: Der Umsatz soll um 10 bis 14% auf 620 Mio. bis 645 Mio. Euro steigen und die bereinigte EBITDA-Marge zwischen 39 und 41% (2022: 41%) liegen. Mittelfristig sieht CFO Michael Wilkens „signifikantes Potenzial für eine Margensteigerung“. Dafür muss der englische Fußballclub Manchester United allerdings erst einen neuen Trikotsponsor finden, sodass sich Teamviewer zurückziehen und seine hohen Marketingkosten spürbar senken kann. Aktuell gibt es hierfür noch keine Anzeichen, weshalb wir 2023 noch mit den „normalen“ Kosten rechnen.

Uns gefällt das skalierbare und margenstarke Geschäftsmodell, bei dem perspektivisch auch durch Augmented-Reality-Lösungen Geld verdient werden soll. Die stetige Cash Flow-Generierung ermöglicht einen schnellen Schuldenabbau und ein neues Aktienrückkaufprogramm (bis zu 150 Mio. Euro). Die MDAX-Aktie (14,05 Euro; DE000A2YN900) konnte nach dem Ausblick zweistellig zulegen, wird aber trotzdem nur mit einem 2023er-KGV von 23 bewertet. tk

Wir steigen bei Teamviewer ein. Der Stoppkurs liegt bei 9,50 Euro.

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