Dt. Bank – Wir wollen Beständigkeit
Bei den 2022er-Zahlen der Deutschen Bank lohnt sich ein zweiter Blick. CEO Christian Sewing wertete den höchsten Vor- (5,6 Mrd.) und Nachsteuer-Gewinn (5,7 Mrd. Euro) seit 2007 zwar als Beleg dafür, dass der Umbau erfolgreich läuft (s. a. PLATOW Brief v. 2.2.). Doch die Neuausrichtung ist längst nicht abgeschlossen. Und bei der mit 9,4% deutlich über dem Ziel („mehr als 8%“) liegenden Rendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) sind Sonderfaktoren erwähnenswert.
Zum Umbau: Bei der 2019 von Sewing vorgestellten Strategie „Compete to win“ war ein wesentlicher Faktor, unabhängiger von den wechselhaften Erfolgen der Investmentbank zu werden. Trotz der besseren Zinslage (Ende) 2022, von der die defensiven Sparten Unternehmerbank und Privatkundengeschäft profitierten, bleibt für 2022 festzuhalten: Rd. ein Drittel der Erträge und sogar zwei Drittel des Vorsteuer-Gewinns tragen weiter die Investmentbanker bei. Unabhängigkeit sieht anders aus. Zur Eigenkapitalrendite: Rechnet man einen Steuereffekt von 1,4 Mrd. Euro und einen Sonderertrag von 340 Mio. Euro heraus, ergibt sich beim RoTE zwar ein Anstieg von 3,8 auf 6,7% – die angepeilten 8% für 2022 sowie die avisierten „mehr als 10%“ für 2025 bleiben aber weit außer Reichweite. Fazit: Angesichts des schwachen Wachstums (Erträge: +3% p. a. bis 2025) und hartnäckiger Kosten (unv. erwartet bis 2025) wird es Sewing schwerfallen, die Kostenquote auf das Ziel von 62,5% (2022: 71%) zu drücken. Für höhere Kurse braucht die DAX-Aktie (11,50 Euro; DE0005140008) aber beständige Erfolge. kdb
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