Auftaktquartal wird zum Gradmesser
Im vergangenen Jahr haben Deutschlands Vorzeige-Unternehmen ihre ungeheure Leistungskraft unter Beweis gestellt. Die 40 DAX-Unternehmen weiteten den Umsatz trotz Corona- und Lieferketten-Belastungen um 14% aus und übertrafen damit selbst das 2019er-Niveau um stolze 11%. Noch besser sah es unter dem Strich aus: Der Gewinn wurde mit +122% mehr als verdoppelt und lag nach Zahlen der Wirtschaftsprüfer von EY schon wieder 62% über dem Vorkrisen-Niveau.
Vieles spricht dafür, dass 2022 deutlich schwieriger werden könnte. Corona bleibt ein Thema, der Ukraine-Krieg befeuert neben allem menschlichen Leid auch die Energiekosten, die Lieferketten bleiben angespannt, der wirtschaftliche Stimulus der Notenbanken lässt angesichts der hässlichen Inflationsfratze 2022 wohl spürbar nach. In den Erwartungen der Analysten ist das aber nur bedingt eingepreist, wie unsere Auswertung von Refinitiv-Daten zeigt. Allein bei den 40 DAX-Titeln, für die die größte Prognosedichte unterstellt werden kann, haben die Experten per Ende März die Schätzungen für den 2022er-Gewinn je Aktie gegenüber dem Jahresende 2021 noch einmal um rd. 8% nach oben geschraubt. Für 2023 beträgt die Aufwärtskorrektur sogar fast 10%.
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