Nordex – Kurze Freude über Zölle
"Spekulationen über positive Folgen der US-Strafzölle auf chinesische Windkraftanlagentürme haben der Nordex-Aktie (3,15 Euro; DE000A0D6554) am Donnerstag kurzzeitig Flügel verliehen. Damit konnte das Papier endlich wieder einmal positiv auf sich aufmerksam machen, nachdem es zuletzt auf ein neues Siebenjahrestief bis unter 3 Euro getrudelt war.
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Spekulationen über positive Folgen der US-Strafzölle auf chinesische Windkraftanlagentürme haben der Nordex-Aktie (3,15 Euro; DE000A0D6554) am Donnerstag kurzzeitig Flügel verliehen. Damit konnte das Papier endlich wieder einmal positiv auf sich aufmerksam machen, nachdem es zuletzt auf ein neues Siebenjahrestief bis unter 3 Euro getrudelt war.
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Das US-Handelsministerium will die Strafzölle zwischen 13,75 und 26% vorläufig einführen, weil Chinas Regierung die heimische Industrie in dieser Größenordnung subventioniert. Da Nordex auch in den USA mit Vertrieb und Produktion vertreten ist, könnten die Hamburger somit zum Lückenfüller werden.
Dieses Zubrot kann die bilanzielle Schwäche des Anlagenbauers aber nicht kaschieren, schließlich schafft es Nordex auch in diesem Jahr nicht, schwarze Zahlen zu schreiben. So summierte sich der Nettoverlust im Q1 auf 14 Mio. Euro. Die teuren Offshore-Aktivitäten wurden inzwischen eingestellt, was unter Beobachtern auf durchaus geteiltes Echo stieß. Das Auftragsbuch füllt sich bei den Norddeutschen zwar weiter. Zum 31.3. lag der Bestand bei 837 Mio. Euro.
Das niedrige Preisniveau gepaart mit Überproduktion lassen Nordex für 2012 aber gerade einmal auf eine positive EBIT-Marge von 1 bis 3% hoffen. Für 2013 besteht dann zumindest Hoffnung auf ein EPS von gut 10 Cent. Die Zoll-Euphorie verflog am Freitag schnell wieder.
Solange Nordex nicht liefert, sollten Sie sich daher nicht engagieren.
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