Der ideale Ölpreis
Der ideale Ölpreis
Anfang März kletterte der Preis für Öl der Nordsee-Sorte Brent erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise wieder über die Marke von 70,00 US-Dollar pro Barrel. Nur zwei Wochen später notierte er bei gut 60,00 Dollar. Seither pendelt er dazwischen und sucht seine Richtung. Die dramatische Corona-Lage in Indien hat zu einem Einbruch der dortigen Nachfrage geführt, was den Preis zuletzt drückte. Die Opec geht dennoch weiter davon aus, dass 2021 weltweit 5,9 Mio. Barrel pro Tag mehr nachgefragt werden, weshalb sie ab Mai die Produktion um 600 000 Barrel pro Tag erhöht.
Ein besseres Szenario könnten wir uns ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Denn auf diesem Niveau ist der Preis hoch genug, um den Produzenten die Förderung des Öls schmackhaft zu machen. Aber er ist noch nicht so weit angestiegen, als dass er für Konsumenten aus der Industrie zu teuer wäre. Den konjunkturellen Motor kann das schwarze Gold also weiter schmieren. Einen starken Ausbruch des Ölpreises in die eine oder andere Richtung halten wir dabei für unwahrscheinlich. Nach oben begrenzt die tendenziell sinkende Nachfrage von der Verbrennerseite. Ob beim Auto oder dem Eigenheim: Regenerative Energiequellen sind auf dem Vormarsch. Ein zu starkes Absacken des Preisniveaus wird jedoch durch die industrielle Nachfrage verhindert, denn Öl ist der Ausgangsstoff vieler Güter.
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