Spielehersteller

Bei diesen Aktien ist Zocker-Mentalität gefragt

Auslaufmodell Playstation 4: Neue Konsolen werden die Gamingbranche vor Weihnachten antreiben.
Auslaufmodell Playstation 4: Neue Konsolen werden die Gamingbranche vor Weihnachten antreiben. © Peter Laskowski

Lockdown-Zeit ist Zocker-Zeit. Was sich im Frühjahr bewahrheitete, wird umso mehr im grauen November gelten. Für Anleger bedeutet das: Sie können spielend Geld verdienen. Allein von Mitte März bis Mitte April schoss der Branchenindex Stoxx Global Video Games & eSports um rd. 30% nach oben. Bis heute hat er seit dem Crash fast 70% zugelegt. Eine Jahresendrally dieses Sektors ist angesichts des traditionell starken Weihnachtsgeschäfts, aber auch aufgrund der anstehenden Kontaktbeschränkungen sehr wahrscheinlich.

Aus dem positiven Einfluss von Corona auf das eigene Geschäftsmodell macht etwa Endor erst gar keinen Hehl: „Die temporären Ausgangsbeschränkungen sowie die allgemeinen Einschränkungen förderten die Spielfreude der Konsumenten“, berichtete der deutsche Hersteller von Lenkrädern für Rennsimulationen am Donnerstag (29.10.) anlässlich vorläufiger Umsatzzahlen. Auch die Bereitschaft, sich teure Hardware zuzulegen, sei im gesamten Neunmonatszeitraum deutlich höher gewesen. Und so konnten die Landshuter ihre Umsatz von Januar bis September um 130,7% auf 60,9 Mio. Euro steigern und allein im Q3 sogar um 156,3% auf 24,6 Mio. Euro. Für das Gj. 2020 bleibt CEO Thomas Jackermeier nebulös und rechnet lediglich mit steigenden Erlösen und Gewinnen. Grund für die Zurückhaltung dürfte sein, dass sich die Einführung der Produkte für die neue Konsolengeneration von Sony und Microsoft auf 2021 verschiebt. Für das nächste Jahr verspricht dies allerdings einen deutlichen Schub. Die Aktie (146,00 Euro; DE0005491666) hat seit dem März-Crash gut 600% (!) zugelegt und testet aktuell das obere Ende eines mehrmonatigen Seitwärtstrends. Wird der geknackt, ist der Weg nach oben frei.

Steigen Sie bei Endor bis 150,00 Euro ein. Game over bei 116,80 Euro.

Weltmarktführer in Sachen Spieleentwicklung ist Activision Blizzard mit Blockbustern wie der „Call of Duty“-Reihe. Und es läuft bestens für die US-Amerikaner: Im Q3 konnten sie den Umsatz um 52,4% steigern und erreichten mit 1,95 Mrd. US-Dollar mehr als die erwarteten 1,80 Mrd. Dollar. Auch der Gewinn je Aktie (EPS) lag mit einer Verdreifachung auf 0,78 Dollar deutlich über dem prognostizierten Wert von 0,64 Dollar. CEO Bobby Kotick sah den Konzern am Donnerstag auf gutem Weg, langfristiges Wachstum zu generieren. Für 2020 rechnet er mit einem Umsatz von 7,68 Mrd. Dollar (+18,3%) und einem EPS von 2,61 Dollar (+33,2%). 2021 erwarten wir weiteres Wachstum, wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch Die Nasdaq-Aktie (75,32 Dollar; US00507V1098) erreichte im August nach einer 75%-Rally ihr Allzeithoch und korrigierte seither um gut 11%. Mit einem 2021er-KGV von 21 hat sie eine attraktive Bewertung erreicht.

Wir raten zum Einstieg bei Activision Blizzard mit Stopp bei 60,25 Dollar.

In Europa ist Ubisoft mit Titeln wie „Assassins Creed“ führend in Sachen Videospiele. Die Hj.-Bericht (per 30.9.), den die Franzosen am Donnerstag vorlegten, kam an der Börse allerdings gar nicht gut an. Die Aktie (76,20 Euro; FR0000054470) brach zum Wochenausklang um über 7% ein. Grund dafür war, dass der Verkaufstermin für zwei wichtige neue Spiele auf die Zeit nach dem 1.4.21 und damit ins neue Gj. verschoben wurde. Dadurch werden die Nettobuchungen 2020/21 nur 2,25 Mrd. bis 2,40 Mrd. Euro anstatt der erwarteten 2,35 Mrd. bis 2,65 Mrd. Euro (Hj.: +14,2% auf 754,7 Mio. Euro) erreichen. Die Range für den operativen Gewinn wurde von 400 Mio. bis 600 Mio. auf 450 Mio. bis 550 Mio. (Hj.: 114,3 Mio.) Euro konkretisiert. Da sich das Wachstum aber nur ins neue Gj. verschieben wird, halten wir die Aktie nach dem Kursrutsch mit einem 2021er-KGV von 26 für attraktiv bewertet.

Steigen Sie bei Ubisoft ein! Stopp: 60,60 Euro.

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