LSEG kratzt an Allzeithoch – Halbjahreszahlen beflügeln Aktie
Mit guten Zahlen im Rücken wagte die Aktie der LSE gestern erneut einen Angriff auf das Allzeithoch vom Februar 2021 (wohlgemerkt wurde die Marke in Euro bereits gerissen). Damals stand die Euphorie um den angekündigten Refinitiv-Deal am Höhepunkt.

Die Übernahme eines Datenanbieters hatte genau in die Kerbe der Analysten geschlagen und dem frisch gebackenem CEO David Schwimmer schien etwas zu gelingen, was aufeinander folgenden Deutsche Börse CEOs versagt blieb: ein Mega-Deal, der den Börsenbetreiber auf eine neue Flughöhe hievt.
Nur hatte die Börse, wie so oft, die rosige Zukunft bereits vorweggenommen. Eine Phase der Ernüchterung folgte, getrieben von Zweifeln an Wachstums- und Margenaussichten. Doch Schwimmer konnte die Zweifler nach und nach eines Besseren belehren. Dazu leisteten auch die gerade abgelieferten Zahlen einen wichtigen Beitrag. Das Umsatzwachstum von 7,1% im ersten Halbjahr bestätigt erneut, dass sich die Investitionen gelohnt haben.
Besonders erfreulich: Im so wichtigen Daten- und Analytics-Geschäft (65% der Erlöse) scheint LSEG gegenüber Platzhirsch Bloomberg aufzuholen. Schuldig geblieben war uns Schwimmer bisher Fortschritte bei der Marge (vgl. PB v. 29.2.). Nun erreicht die unterliegende EBITDA-Marge endlich die 48%-Marke. Alles sehr erfreulich also und auch mit den bestätigten Mittelfristzielen wird viel in Aussicht gestellt: So soll sich das Umsatzwachstum nach 2024 beschleunigen und sich die Marge weiter ausweiten. Auch sollen weniger Barmittel durch Investitionen verschlungen werden, was auf weitere Aktienrückkäufe hoffen lässt.
Wir halten all das für möglich. Vor allem bei der Wachstumsbeschleunigung nach 2024 wird aber auf noch recht ungewisse Früchte aus der KI-Partnerschaft mit Microsoft gebaut. Mit einem KGV von 24 für 2025 liegt die Aktie (114,00 Euro; GB00B0SWJX34) deutlich über der Peer-Group. Eine rosige Zukunft wird erneut vorneweg genommen. jfs
Wir stufen LSEG auf Halten; Stopp hoch auf 91,20 (75,10) Euro.