Stratec – Weitere Dämpfer voraus
Der am Donnerstag (28.3.) verkündete Ausblick von Stratec lässt die Aktie abstürzen. Auf -5% am Tag der Vorlage folgt am heutigen Dienstag ein weiterer Kursrutsch um 7%.
Die Hoffnung auf eine allmähliche Erholung der Nachfrage (vgl. PB v. 31.10.23) hat sich zwar mit den 2023er-Zahlen weiter verfestigt (Umsatz: Q4 +11%; ber. EBIT: +55%). Aber der Ausblick enthält einfach noch zu viele Fragezeichen.
Stratec zählt 15 der 20 größten Nutzer von Systemen zur automatisierten Laboranalyse, von Roche über Abbott bis hin zu Bio-Rad, zu seinen Kunden. Diese haben aber in Zeiten der Corona-Pandemie ihre Laborsysteme über das notwendige Maß hinaus aufgerüstet, was den Birkenfeldern jetzt die Nachfrage verhagelt. 2024 erwartet CEO Marcus Wolfinger erneut nur einen wb. Umsatz auf Vj. (2023: wb. -3,8%) und eine ber. EBIT-Marge von 10 bis 12% (2023: 10,3%).
Im Q1 werde es dabei eine „stark verhaltene Geschäftsdynamik“ und erst ab dem Q2 eine „stark ausgeprägte Belebung bei der Umsatzentwicklung und damit eine Rückkehr zu positiven Skalen- und Produktmixeffekten“ geben. Dazu muss man wissen, dass die Birkenfelder bessere Zeiten gewohnt sind: Von 2012 bis 2022 kletterten die Umsätze jährlich um 8,5%; dank eines EBIT-Anstiegs von 11% p.a. weitete sich die EBIT-Marge von 12,7 in der Spitze bis auf fast 19% aus. Kein Wunder also, dass die SDAX-Aktie (37,55 Euro; DE000STRA555) nach diesem Ausblick auf den auf den tiefsten Stand seit dem vergangenen Oktober rutschte.
Dabei lag der Umsatz 2023 mit 261,9 Mio. Euro sogar noch gut ein Fünftel über dem Niveau von 2019, also vor der Pandemie. Etwas Sorge bereitet dagegen die op. Profitabilität: Das EBIT erreichte im Vj. lediglich 27,1 Mio. Euro und lag damit rd. 7,5% unter dem Niveau von vor der Pandemie. Die längerfristigen Aussichten der Analysten bis 2026 (Umsatz: +9% p.a.; EBIT: + 80% p.a.; Marge 2026: 14,8%) lassen hier zwar eine Trendwende erwarten und das 2024er-KGV von 24 (10J-Band: 25 bis 46) äußerst attraktiv erscheinen. Doch kurzfristig sind – gerade bei einem vom Unternehmen selbst schwach erwarteten Q1 (Zahlen am 26.4.) – weitere Dämpfer für die Aktie möglich. kdb
Wir beobachten Stratec daher sehr genau.
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