Privater Konsum rettet deutsches Wirtschaftswachstum
Privater Konsum rettet deutsches Wirtschaftswachstum
Rezession nur aufgeschoben _ Konsterniert und fast ein wenig beleidigt reagierten Deutschlands führende Chefvolkswirte auf die vom Statistischen Bundesamt publizierten BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Statt der von den Ökonomen unisono erwarteten Schrumpfung der Wirtschaftsleistung, wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal überraschend um 0,3%. Nach mageren +0,1% im zweiten Quartal beschleunigte sich damit das Wachstum im dritten Vierteljahr sogar noch etwas. Dass dabei ausgerechnet die privaten Konsumausgaben der Hauptwachstumstreiber gewesen sind, sei „kaum zu glauben“, gab Hauck Aufhäuser Lampe-Analyst Alexander Krüger erstaunt zu Protokoll.
Tatsächlich liegt die Kauflaune angesichts der rasant gestiegenen Inflation, die im Oktober abermals auf nunmehr 10,4% geklettert ist, und der befürchteten Rezession seit Monaten im Keller. Wahrscheinlich findet sich jedoch gerade in der Inflation auch der Schlüssel zur Lösung des Konsumrätsels. Offensichtlich haben viele Verbraucher ihre letzten Corona-Ersparnisse zusammengekratzt, um noch schnell geplante Anschaffungen vorzuziehen, bevor sie noch teurer werden. Das hätte allerdings den Effekt, dass diese vorgezogene Nachfrage in den kommenden Monaten fehlt.
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