IG Metall – Erst sanft, dann Härte
Reichen Warnstreiks? _ Erbost reagiert die IG Metall auf das nun erste Angebot der Metall- und Elektro-Arbeitgeber. Nachdem die Bezirksvertreter des Gesamtmetall-Verbundes jetzt 3 000 Euro Inflationsausgleich und potenzielle Lohnerhöhung nur bei einer langen Laufzeit von 30 Monaten auf den Tisch gelegt haben, sind mit Ablauf der Friedenspflicht (28.10.) die Warnstreiks angelaufen. Dass man schnell dazu übergehen werde, hatten die regionalen Gewerkschaftsfürsten, voran der starke Roman Zitzelsberger im Südwesten, angekündigt. Dennoch betont Zitzelsberger weiter den Willen zum schnellen Abschluss. Doch mit dem Angebot komme man nicht durch die Tür, klagte er am Freitag.
Besonders die fehlende Prozentzahl bei Lohnerhöhungen sorgt bei der IG Metall bundesweit für Unmut. Ohne diesen Parameter können Lösungen für die sehr anspruchsvolle und ausdifferenzierte Lage nicht gefunden werden, heißt es. Die ersten Warnstreiks sollen aber noch keinen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Im Ländle, das als heißer Kandidat für den Pilotabschluss gilt, will man sanft anfahren und sich über die Phase steigern. In Bayern nimmt Johann Horn indes auch Dickschiffe wie BMW, ZF und Bosch ins Visier. Die Botschaft „So nicht!“ soll ankommen und bestenfalls beim nächsten Termin fruchten. Denn viel Zeit wurde bereits verspielt, ist aus allen Bezirken zu hören.
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