Volkswagen – Nicht kleinzukriegen

Die Automobilindustrie versteht es geschickt, die Dieselkrise als Absatzinstrument zu nutzen. Allen voran Volkswagen, die im Zentrum der Betrügereien stehen. Nach dem absatzstarken H1 mit Auslieferungszuwächsen von rd. 30% bei den wichtigsten Töchtern VW und Audi, bügeln die Wolfsburger sogar die den WLTP-Zulasssungsstandards geschuldeten Verkaufseinbrüche im Q3 weg.

Der Umsatz klettert nach 9 Monaten um 2,7% auf 175 Mrd. Euro. Im Q4 dürfte es dank geplanter Steuersenkungen in China weiter bergauf gehen. Das nicht sehr anspruchsvolle Erwartungsband von 6,5 bis 7,5% operativer Konzernmarge vor Sondereinflüssen, macht anders als bei BMW und Daimler keine Abstriche beim Jahresziel notwendig. Per 30.9. liegt der Wert bei 7,6 (Vj. 7,8%). Volkswagen hat zwar den teuren Schwenk in Richtung E-Mobilität und autonomes Fahren noch vor sich und kann sich dabei jetzt auch Partnerschaften vorstellen. Die Dieselkrise hat es Vormann Herbert Diess aber ermöglicht, verkrustete Strukturen aufzubrechen und die Kosten zu drücken. Volkswagen könnte wie einst JP Morgan nach der Finanzkrise wie Phönix aus der Asche aufsteigen.

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