ProSiebenSat.1 verabschiedet sich aus dem Dividenden-Adel
BaFin lässt Jochen Schweizer vom Haken _ Gerade noch rechtzeitig kam die Einigung mit der BaFin, um den drohenden Rauswurf von ProSiebenSat.1 aus dem MDAX abzuwenden. Die Event-Töchter Jochen Schweizer und mydays haben ihr umstrittenes Gutscheinangebot angepasst und fallen nun nicht mehr unter das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG). Zudem übernimmt ProSiebenSat.1 die Anteile des US-Finanzinvestors General Atlantic an Jochen Schweizer und stockt damit seine Mehrheitsbeteiligung auf 89,9% auf. Damit konnte ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets endlich die aufgrund der Wirren um die Gutschein-Töchter verschobene Präsentation der Bilanz für 2022 nachholen.
Gute Nachrichten hatte Habets dabei allerdings nicht zu verkünden. Der schwache TV-Werbemarkt ließ den Umsatz um 7,4% auf 4,16 Mrd. Euro sinken und das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) brach um 19,4% auf 678 Mio. Euro ein. Auch der Ausblick für das laufende Jahr verspricht kaum Besserung. Demnach sollen Umsatz und operatives Ergebnis mehr oder weniger auf Vorjahresniveau verharren. Habets hatte dem Konzern deshalb bereits einen strikten Sparkurs verordnet, den nun auch die Aktionäre zu spüren bekommen. Die Dividende für 2022, über die auf der verschobenen HV am 30.6. entschieden wird, soll radikal auf 0,05 Euro je Aktie schrumpfen nach 0,80 Euro im Vorjahr. Auch künftig will Habets bei der Ausschüttung nur noch kleine Brötchen backen, um mehr Geld für Investitionen freizuschaufeln.
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