Arbeitgeber setzen sich beim Mindestlohn durch
Heftig wurde vor seiner Einführung über den Mindestlohn diskutiert. Seit 2015 ist er Realität. Aus den anfänglichen 8,50 Euro pro Stunde sind inzwischen 8,84 Euro geworden. Jetzt soll es weiter raufgehen. In der so genannten Mindestlohnkommission hatten Gewerkschaften und Arbeitgebervertreter bis zuletzt um eine Einigung gerungen. Sozialverbände wie der VdK forderten ein Plus auf über 12 Euro. Am Ende setzten sich die Arbeitgeber durch. Zum 1.1.19 soll der Mindestlohn auf 9,19 Euro steigen, 2020 dann auf 9,35 Euro. So sieht es der jüngst vorgelegte Kommissionsvorschlag an Arbeitsminister Hubertus Heil vor.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) feiert den Beschluss dennoch als Erfolg. Im Schnitt seien es 9,27 Euro, jubilierte DGB-Vorstand und Kommissionsmitglied Stefan Körzell im Anschluss. „Für alle, die mit dem Mindestlohn zurechtkommen müssen, zählt jeder Cent.“ Das Trostpflaster der Arbeitgeber scheint zu wirken. Mehr als 9,19 Euro wären für 2019 aus Sicht des arbeitgebernahen IW-Institut auch grundlos gewesen. Nun liegt der Ball bei Heil, der dem Vorschlag annehmen muss. Den zweistufigen Sprung um rd. 5,8% bis 2020 honorierte er gestern bereits positiv. Und auch aus den Ländern kommt Zuspruch, etwa von Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
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