Hotellerie kämpft gegen Fake-Buchungen aus dem Ausland
Von außen betrachtet, herrscht eitel Sonnenschein in der deutschen Hotellerie. Der Deutschlandtourismus boomt nach wie vor. 2018 steht bereits das neunte Erfolgsjahr in Folge ins Haus (Jan. bis Nov.: 447,9 Mio. Gästeübernachtungen, +4%) und auch die leichten Quellwolken am Konjunkturhimmel dürften der Branche zunächst nichts anhaben. Hinter den Kulissen schaukelt sich parallel allerdings der Clinch zwischen den Hotels und den unliebsamen Buchungsportalen im Netz weiter hoch. Es geht um Fake-Buchungen aus dem Ausland, die besonders die US-Buchungsplattform Booking.com in Bedrängnis bringen.
Bereits im Herbst häuften sich beim Hotelverband IHA die Beschwerden über unechte Reservierungen via Online-Portale, die zunächst ins Blaue gebucht und dann wieder storniert werden, sobald das erwünschte Reisevisum ausgestellt ist. Eine nicht repräsentative Umfrage des Verbands ergab daraufhin, dass bis August schon 70% mehr Fake-Buchungen anfielen als 2017. Ein Großteil ging dabei auf Reservierungen aus Indien, China und den arabischen Staaten zurück, die über Booking.com eingegangen waren. Für IHA-Chef Markus Luthe ist das ein echtes Problem. Doch dagegen vorgehen können die Hotels nur bedingt, da die Schwäche im Buchungssystem auf Seite der Internet-Zweck-Partner liegt, die ihre Kunden gerade mit viel Flexibilität auf Kosten verbindlicher Sicherheiten locken.
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