Draghi stimmt Märkte auf Verschiebung der Zinswende ein

Hartnäckiger als erwartet erweist sich die Wachstumsschwäche in der Euro-Zone. Grund genug für EZB-Präsident Mario Draghi, auf der Ratssitzung die aktuelle Wirtschaftslage noch intensiver als üblich unter die Lupe zu nehmen. Angesichts einer weiterhin schwachen Exportnachfrage im Gefolge des grassierenden Protektionismus, der wachsenden geopolitischen Unsicherheiten und der hohen Volatilität an den Kapitalmärk-ten haben die Abwärtsrisiken für die Konjunktur mittlerweile die Oberhand gewonnen, lautete Draghis Kernbotschaft. Die jüngsten Konjunkturdaten seien abermals schlechter als erwartet ausgefallen und die im Dezember auf 1,6% gesunkene Inflationsrate werde vor allem auf Grund des niedrigen Ölpreises auch in den kommenden Monaten weiter zurückgehen.  Die Gefahr eines Abgleitens der Euro-Zone in eine Rezession schätzt Draghi allerdings als gering ein.

Eine geldpolitische Reaktion hält der EZB-Chef aber noch für verfrüht. Geht der EZB-Rat doch weiterhin nur von einer vorübergehenden Wachstumsschwäche aus. Draghi bestätigte denn auch erwartungsgemäß seinen Zinsausblick. Demnach sollen die Leitzinsen noch den kommenden Sommer hindurch auf ihren aktuellen Rekordtiefs verharren. Auch hält der EZB-Rat an seiner Einschätzung fest, dass sich die Inflation, getrieben durch die Geldpolitik, steigende Löhne sowie einem, wenn auch geringeren Wirtschaftswachstum mittelfristig wieder dem Zielwert von knapp unter 2% annähern wird.

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