Erstmals wieder mehr Mitarbeiter bei Sparkassen und Volksbanken
Aber keine Trendwende _ Kostendruck, Filialsterben sowie die wachsende Popularität des Online- und Smartphone-Bankings zwangen die Sparkassen und Genossenschaftsbanken seit der Jahrtausendwende zu einem Abbau ihrer Mitarbeiter, der sich seit 2015 noch beschleunigt hat.
Umso erstaunlicher, dass nach Berechnungen des Analysehauses Barkow Consulting die Mitarbeiterzahlen in beiden Institutsgruppen wieder gestiegen sind, wenn auch nur sehr geringfügig. Demnach stieg die Zahl der Beschäftigten bei den Sparkassen um 42 (+0,02%) und bei den Volksbanken immerhin um 850 (+0,6%). Bei den Sparkassen hatte es zuletzt im Jahr 2000 einen Mitarbeiter-Aufbau gegeben, bei den Volksbanken 2012 und 2013.
Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben zuletzt wieder verstärkt um Auszubildende geworben, um sich für den demografischen Wandel zu wappnen. Commerzbank-Personalvorständin Sabine Mlnarsky schätzte Ende vergangenen Jahres in einem „Handelsblatt“-Interview, dass Deutschlands zweitgrößte private Bank in den kommenden zehn Jahren mehr als die Hälfte ihrer Belegschaft durch den Eintritt in die Rente verlieren wird. Auch den Sparkassen und Genossenschaftsbanken steht eine gewaltige Fluktuation aufgrund der Verrentung der Babyboomer-Generation ins Haus.
Doch allein mit dem Anwerben von mehr Auszubildenden wird sich dieser Aderlass nicht abfangen lassen. Deshalb setzt auch die Bankenbranche zunehmend auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz, um Prozesse effizienter zu machen und Mitarbeiter einzusparen. Hinzukommt, dass sich die Anforderungsprofile geändert haben. Die Digitalisierung und die immer komplexere Regulierung erfordern Fertigkeiten jenseits des klassischen Bankings, insbesondere im IT-Bereich. Doch um diese Fachkräfte buhlen auch Unternehmen aus fast allen Branchen. Das haben mittlerweile auch die Banken begriffen und versuchen nun nach Jahren des kostengetriebenen Personalabbaus wieder neue Mitarbeiter anzuheuern. fm
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